01. Dezember 2012, 00:00 Uhr | Stadtbibliothek Gelsenkirchen
2012
Wer in Gerry Boyles Revier einen Unfall hat, der sollte noch dringend über die Stadtgrenze krabbeln, bevor er die Polizei ruft. Boyle ist faul, eigensinnig und unberechenbar.
Korruption ist ihm auch nicht unbedingt fremd.
Daher ist man schnell bereit, zu glauben, sein Job wäre ihm egal. Wer das aber denkt, der versteht nicht, dass er seine Stadt liebt, mit all ihren schrulligen Bewohnern. Das merkt auch FBI-Agent Wendel Everett, als Drogen im Wert von 500 Milliarden Dollar nach Irland geschmuggelt werden sollen. Boyle überschlägt sich geradezu darin, sich blöd zu stellen und doch stolpert er mehr über mehr und mehr Hinweise. Oder wird er einfach nur unterschätzt?
„The Guard“ ist kein Schenkelklopfer, auch wenn der Trailer das suggeriert. Er ist ein Krimi mit unglaublich trockenem Humor, der auf Political Correctness pfeift und zwar kräftig.
Die Dialoge zwischen Boyle und Everett sind großartig und gespickt mit kleinen Gemeinheiten. Die gesuchten Drogendealer stehen den beiden übrigens in nichts nach. Es war eine Freude, einen derartig gut besetzten Film zu sehen.
Nun gibt es bei all der Begeisterung auch einen kleinen Dämpfer und der ist das Drehbuch. Die Story ist recht vorhersehbar. Da gibt es keine Haken, keine Ösen, keine Überraschungen. Wer sich einfach nur unterhalten lassen will, den wird das nicht stören, aber wer gerne kombiniert, wird nicht wirklich herausgefordert. Mir hat es nichts ausgemacht, ich habe den Film genossen, da er genau meinen Humor traf.
Iris Jockschat
DVD-Film Gua
Zentralbibliothek, Stadtteilbibliothek Buer