10. Oktober 2013, 10:53 Uhr | Stadtbibliothek Gelsenkirchen
2013
Carl Mork grantelt wieder. Auch in seinem sechsten Fall schont Jussi Adler Olsen seinen Ermittler nicht. Brummelig, kurz ab und angenervt kommt Mork nach einer Dienstreise ins Büro und muss sich mit Veränderungen auseinandersetzen, die ihm überhaupt nicht passen.Auch privat läuft es nicht rund, und so ist es kein Wunder, dass er nicht grade vor Freude strahlt. Und dann gibt es da noch die ungelösten Kriminalfälle.
Wer die Bücher um Carl Mork nicht kennt, wird erst mal stutzen. So kurz und knapp sind die Sätze in Erwartung" verfasst, dass man sich erstmal fragt, wieso Jussi Adler Olsen nur so beliebt ist. Hohe Kunst sieht anders aus. Der Stil passt aber sehr gut zu dem Ermittler. Carl Mork ist unbequem, unhöflich und sperrig. Der macht kein unnützes Wort, schon gar nicht zu Leuten, die ihm blöd kommen.
Was mit in diesem Buch ein bisschen auf die Nerven ging, war ausgerechnet Assad. Sonst liebe ich den kleinen Assistenten ja von Herzen, aber wie oft kann man Sprichwörter eigentlich verdrehen, bis es aufhört lustig zu sein? Wie viele Redensarten über Kamele können einem Menschen einfallen? Das war mir ein bisschen zu viel. Trotzdem lebt "Erwartung" von den Figuren. Da hat jeder seine skurile Marotte, seine Eigenarten. Das macht es leicht, die Figuren zu mögen. Jede davon hat ihr Eigenleben und so gibt es nicht nur einen spannenden Kriminalfall, der nach Afrika führt, und über Dänemark Auswirkungen in die ganze Welt hat. Es gibt einen Jungen, dem man von Herzen ein bisschen Glück wünscht und es gibt das Leben der Ermittler, das mit Mona und Hardy manchmal mit seiner ganzen Wucht über Mork hereinbricht. Ich war jedenfalls wieder in kürzester Zeit von der Geschichte begeistert und kann es kaum erwarten, das nächste Buch von Adler Olsen zu lesen.
Iris Jockschat
THRILLER ADL
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