01. Mai 2014, 15:59 Uhr | Stadtbibliothek Gelsenkirchen
2010
Inhalt: Barcarolles Nr. 1-13 für Klavier
Interpretin: Delphine Bardin, Klavier
Kurzbiographie:
Der Sohn eines Schulleiters wuchs unweit von Carcassonne am Fuß der Pyrenäen auf – dabei auch mit einem Harmonium, das er in einer günstig gelegenen Kapelle entdeckte. Mit acht Jahren spielte er bereits ausgezeichnet Klavier. 1854 wurde der 9jährige begabte Knabe an Louis Niedermeyers Pariser Schule für Kirchenmusik aufgenommen. Nach dem Tod des Schweizer Komponisten nahm sich, ab 1861, der 10 Jahre ältere Camille Saint-Saëns des jungen Fauré an; sie blieben zeitlebens befreundet. Am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 war Fauré als Kurier eines Infanterie-Regiments beteiligt. Heimgekehrt, zählte er 1871 zu den Gründungsmitgliedern der Société Nationale de Musique. Fauré ernährte sich schon früh als Organist, obwohl er keineswegs sonderlich fromm war. Nach einigen Jahren in Rennes hatte er 1870 eine Organistenstelle in Paris bekommen, wo er nun blieb. Allerdings wurden die Organisten schlecht bezahlt; Fauré musste sich durch Arbeit mit Chören und Klavierunterricht über Wasser halten. Tauchte er abends in den Pariser Salons auf, heimste er als glänzender Improvisator am Klavier, aber auch durch seine angenehme Erscheinung, viel Bewunderung ein. 1892 zum Inspektor für Musikunterricht ernannt, wurde ihm schließlich 1896, als Titularorganist, die große Orgel an der Madeleine anvertraut. Im selben Jahr übernahm er eine Professur für Komposition am Conservatoire de Paris in der Nachfolge von Jules Massenet, ab 1901 lehrte er an der École Niedermeyer. Von 1905 bis 1920 war er Direktor des Conservatoire. Er modernisierte den Lehrplan derart gründlich, dass ihn die alte Garde als „Robespierre“ beschimpfte. Nun durfte sogar Wagner studiert werden. Ab 1903 schrieb Fauré regelmäßig in der renommierten Tageszeitung „Le Figaro“ über Musik. 1920 erhielt er das Großkreuz der Ehrenlegion. Nach einer unglücklichen Verlobung um 1877 verheiratete sich Fauré 1883 mit der Tochter eines Bildhauers Marie Fremiet. Auch diese Ehe, der zwei Söhne entsprangen (Emmanuel und Philippe), verlief wenig glücklich. Philippe wurde Schriftsteller; er verfasste u.a. eine Biographie über seinen Vater. Um 1900 verliebte sich Fauré in die 24jährige Pianistin Marguerite Hasselmans. Dieses Verhältnis wurde nicht verheimlicht, aber auch nicht durch Eheschließung „legalisiert“; es währte bis zu Faurés Tod. 1924 im Alter von 79 Jahren in Paris an einer Lungenentzündung gestorben, erhielt Fauré „ein pompöses Staatsbegräbnis in der Madeleine, das in merkwürdigem Kontrast zu seiner lebenslang geübten Zurückhaltung stand. Bei diesem Anlass wurde naheliegenderweise des Verstorbenen Requiem aufgeführt, das sich in Chor- und Sängerkreisen nach wie vor großer Beliebtheit erfreut. Fauré ruht auf dem Cimetière de Passy. (Wikipedia)
Rezension:
„Mit einer entwaffnenden Natürlichkeit gestaltet Delphine Bardin Faures 13 Barcarolles. Der fein ausgeglichene und satte Klavierklang blüht ohne jede Forcierung, die Pianistin hat ein gutes Gespür für dynamische Abstufungen und koloristische Effekte und schafft so eine duftige Leichtigkeit, die der Musik ein gleichsam entspanntes und zauberisches Lächeln verleiht." (FonoForum)
STA 10 FAU (1 CD)
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