02. Juni 2014, 13:27 Uhr | Stadtbibliothek Gelsenkirchen
Inhalt: Der Jakobiner op. 84. Oper in 3 Akten.
Libretto: Marie Červinková-Riegrová
Interpreten: Gerd Albrecht (Dirigent)/Livia Aghova (Sopran), Andrea Danková (Sopran), Michal Lehotsky (Tenor), Eberhard Lorenz (Tenor), Marcin Bronikowski (Bariton), Mark Holland (Bariton), Christoph Stephinger (Bass)/Chor des WDR Köln/Prager Kammerchor/Sinfonie-Orchester des WDR Köln
Kurzbiographie:
Antonín Dvořak gilt mit Friedrich Smetana als der Begründer der national-tschechischen Musik und wurde am 8. September 1841 in Mühlhausen a. d. Moldau geboren und starb am 1. Mai 1904 in Prag. Seine erste Tätigkeit war die eines Bratschisten in verschiedenen Orchestern (bis 1871). In der Folge war er einige Jahre Organist und widmete sich dann dem Unterrichten. 1891 wurde er Ehrendoktor der Prager Universität und Professor für Komposition am Konservatorium. Dvořak war vor allem von Franz Liszt beeinflusst. Sein Schaffen bezog sich jedoch stärker auf die Melodien und Rhythmen seiner Heimat. Ab 1880 überschritt Dvořaks Ruhm die Grenzen seines Landes und er unternahm oft Tourneen durch Deutschland, Russland, Ungarn und Großbritannien. Zwischen 1892 und 1895 übernahm er die Aufgabe, das New Yorker Konservatorium zu leiten und dort schrieb er seine berühmteste Komposition, die 9. Symphonie „Aus der neuen Welt“.
CD-Information:
Das Libretto bringt die Heimkehr eines verschollenen Grafensohns, den inzwischen sein Bruder verleumdet und um seine Erbrechte gebracht hat; da das Stück zur Zeit der Französischen Revolution (aber in Böhmen) spielt, wird der ausgewanderte Sohn als Revolutionär, als Jakobiner hingestellt, weil auf diese Art der Erbschleicher sicherer zum Ziele zu kommen wähnt. Doch zuletzt klärt sich alles auf, der Böse wird verstoßen, der Heimkehrer und seine Gattin werden in alle ihre Rechte eingesetzt. Auch hier hat Dvořák wieder, wie schon einige Male vorher, die Fülle seiner Melodien über ein recht schwaches Libretto ausgebreitet (hierin Schubert verwandt). Ein Jahr lang (vom 10. November 1887 bis 18. November 1888) arbeitete er an dieser Oper, die am 12. Februar 1889 in Prag mit mäßigem Erfolg uraufgeführt wurde. Auch eine Neufassung von 1897 hatte wenig Glück. Erst etwa 40 Jahre später erkannte man die Schönheiten des Werks, das seitdem auch hie und da auf deutschsprachigen Bühnen aufgetaucht ist. (Pahlen Opernlexikon, München 1995)
Rezension:
„Ausgesprochen schön wird hier gesungen, und das Orchester fasziniert durch ein jugendlich frisches, gleichsam urgesundes und wunderbar differenziertes Spiel. Da bleiben kaum Wünsche offen, und das gilt auch für die Sängerbesetzung.“ (FonoForum)
STD 50 DVO (2 CD)
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