06. September 2011, 12:47 Uhr | Stadtbibliothek Gelsenkirchen
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Er hat wahrscheinlich den bedeutendsten deutschsprachigen Roman über den Spanischen Bürgerkrieg von 1936 geschrieben, der oft mit Hemingways „Wem die Stunde schlägt" verglichen wird. Im Gegensatz zu dem amerikanischen Nobelpreisträger ist er aber ziemlich in Vergessenheit geraten. Er hieß schlicht und einfach Eduard Schmidt und stammte aus der Großstadt Buer in Westfalen.
Sein Roman „Grüne Oliven und nackte Berge" machte den Autor, der sich später Eduard Claudius nannte, zumindest bei seinem Erscheinen berühmt. Aber dass er Ende der 40er Jahre in die DDR wechselte, hat seinen Bekanntheitsgrad im Westen nicht gerade befördert.
In diesem Jahr jährt sich sein Geburtstag zum 100. Mal, und die Stadtbibliothek will mit einem Leseabend an den Schriftsteller erinnern, der zwar in seiner Heimat ziemlich vergessen ist, in der DDR-Literatur aber eine bedeutende Rolle gespielt hat und beispielsweise sogar mit dem Nationalpreis ausgezeichnet wurde. Er war zeitweise Vizepräsident der Deutschen Akademie der Künste in Ost-Berlin, von 1956-1961 vertrat er die DDR im diplomatischen Dienst in Vietnam und Syrien.
Trotzdem wird in seinem schriftstellerischen Werk oft seine Kindheit und Jugend in Buer wieder lebendig. Sein Elternhaus stand in der De-la-Chevallerie-Straße 22 und in den 40-er Jahren wohnte er kurz in der Goldbergstraße 62. Heute ist sogar eine Straße in Potsdam nach dem gelernten Maurer aus Buer in Westfalen benannt.
Kurz vor seinem Tod ist Claudius noch zu Besuch in Gelsenkirchen gewesen und hat den damaligen Leiter der Stadtbibliothek Gelsenkirchen Hugo Ernst Käufer besucht. Käufer wird gemeinsam mit dem langjährigen Kulturdezernenten H. Peter Rose an den Schriftsteller Eduard Claudius mit Texten von und über ihn, unter anderem ein Essay von Marcel Reich-Ranicki, erinnern
am Freitag, 16. September, 18 Uhr
in der Stadtteilbibliothek Buer,
Kurt-Schumacher-Str. 394/396,
45894 Gelsenkirchen.
Der Eintritt ist frei, Anmeldungen sind jedoch erwünscht (Tel. 169 4378). Für die Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung wird eine Dokumentation vorbereitet.