16. Oktober 2008, 17:16 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Sehr geehrter Herr Innenminister Wolf,
in Gelsenkirchen wird derzeit soviel gebaut wie lange nicht. Das freut die Bürgerinnen und Bürger, die sehen, dass sich etwas bewegt und verändert in ihrer Stadt. Eines dieser positiven Beispiele ist der Wildenbruchplatz, an dem wir uns heute befinden.
Nicht einfach so wurden hier in den vergangenen Jahren Neuansiedlungen vorangetrieben und Neubauten errichtet. Ganz gezielt war und ist es unser Plan, an dieser Stelle ein Behördenzentrum zu etablieren. Damit das funktioniert, bedarf es einer modernen Infrastruktur mit guten Anbindungen an Autobahnen und den öffentlichen Nahverkehr.
Das bieten wir hier und diese Argumente haben auch das Land Nordrhein-Westfalen überzeugt, das bei der Zentralisierung des Landesbetriebs Straßenbau NRW bewusst auf Gelsenkirchen gesetzt hat. Denn wir liegen im Zentrum des Ruhrgebiets, im Herzen des Landes NRW.
Neben dem Landesbetrieb Straßenbau NRW wird nun auch die Polizei hier ein neues Zuhause finden und demnächst von der Rolandstraße zum Wildenbruchplatz ziehen. Damit gehen wir einen weiteren Schritt in Richtung Behördenzentrum und unsere Vision einer attraktiven Achse, ja Dienstleistungsstraße wird allmählich erkennbar. Sie führt vom Hauptbahnhof hierher und weiter bis zum ehemaligen Industriegelände des „Schalker Vereins", wo eine für Gelsenkirchen wichtige Industriebrache entwickelt wird.
Deren Entwicklung wird auch wesentlich von dem beeinflusst, was hier geschieht. Der rund 37 Hektar große westliche Teil des Schalker Vereins soll neue Unternehmen aus verschiedensten Branchen anziehen. Und auch die sehen die Funktion und die Vorteile der verlängerten Dienstleistungsachse „Wildenbruchstraße".
An ihr liegen die Eingangsplätze, die ein gestalterisch wirksames Entree für das Gesamtgelände bilden. Auf dem gerade mal rund einen Kilometer langen Weg vom Zentrum hinaus zum neuen Stadtquartier kommen die Bürgerinnen und Bürger vorbei an der neuen Kfz-Zulassungsstelle, an Straßenbau NRW und bald auch an der Polizei. Nebeneinander liegen sie da, aufgereiht wie Perlen auf einer Kette.
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
wo wir gerade von Perlen sprechen, möchte ich noch zu einem Thema kommen, das nicht nur Gelsenkirchen betrifft, sondern auch andere Städte, in denen sich der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW engagiert. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Wir sind dankbar dafür, dass der BLB für die Entwicklung der genannten Projekte sorgt. Doch ich denke, so wie ich es auch bereits aus der Landesregierung vernommen habe, dass die Verantwortung des BLB nicht bei der kostengünstigen Realisierung von Bauvorhaben endet.
Denn aus meiner Sicht muss die Entwicklung von Flächen wie hier am Wildenbruchplatz nicht nur funktional, sondern auch städtebaulich gelingen. Dazu bedarf es einer architektonischen Anstrengung. Verwaltungsgebäude in nicht ganz unerheblichen Dimensionen prägen nun mal das Gesicht eines Stadtteils - im positiven wie im negativen Sinne!
Aus diesem Grunde hoffe ich auch in Zukunft auf das Augenmaß der Akteure und bin gleichzeitig sicher, dass sich das Land Nordrhein-Westfalen zusammen mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb ihrer Verantwortung für die städtebauliche Entwicklung an einzelnen Standorten bewusst sind.
Die bisherigen Gespräche und Abstimmungen zur Zentralisierung der Finanzämter im Gelsenkirchener Norden und der Gerichte hier ganz in der Nähe im Bereich des Wissenschaftsparks Gelsenkirchen lassen jedenfalls darauf schließen.
Den Bauarbeiten für das Polizeidienstgebäude wünsche ich weiterhin einen reibungslosen Verlauf, damit das neue Gebäude pünktlich im Mai kommenden Jahres fertig gestellt werden kann.
Glück auf!