15. Dezember 2009, 15:25 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Sehr geehrter Herr Staatssekretär,
im Vorfeld zum heutigen Abend hat es eine unglaubliche Nachfrage nach Eintrittskarten für die Jubiläums-Gala gegeben. Doppelt so viele Zuschauerinnen und Zuschauer wie das Haus fassen kann, wären zum 50-Jährigen gerne dabei gewesen. Doch kann jeder Platz natürlich nur ein Mal vergeben werden. Damit jedoch noch mehr Freundinnen und Freunde des Hauses gemeinsam feiern können, hat das Musiktheater das Kleine Haus geöffnet. Per Live-Übertragung können weitere 300 Gäste bei der Jubiläums-Gala mit dabei sein. Auch Sie begrüße ich ganz, ganz herzlich!
Meine Damen und Herren,
die Stadt Gelsenkirchen schaut auf eine über 130-jährige Theatergeschichte zurück. Kaum zu glauben, aber wahr: 1878 tauchte zum ersten Mal die Bezeichnung „Theater in Gelsenkirchen" auf.
Zugegeben war damit noch nicht eine organisierte Kulturtätigkeit gemeint, wie wir sie heute kennen. Damals traten in einem Theatersaal der Gaststätte „Zur Flora" am Kaiserplatz die ersten Wanderbühnen auf. Das Interesse der Menschen am Schauspiel wuchs in den Folgejahren. Das erregte auch die Aufmerksamkeit der Stadt. Sie zog 1911 die Aufgabe an sich und organisierte fortan Gastspiele insbesondere des Düsseldorfer Schauspielhauses. Die Künstlerinnen und Künstler traten zunächst in der provisorisch hergerichteten Stadthalle auf. Zeitgleich sammelte man in einem Theaterbaufonds Geld für ein eigenes Theatergebäude. 1,1 Millionen Goldmark kamen bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs zusammen. Sogar einen Standort hatte sich das Stadtparlament schon ausgesucht: die so genannte „Wiese", den Platz also, an dem erst 45 Jahre später mit dem Bau des Musiktheaters im Revier begonnen werden sollte.
Es folgten zwei Weltkriege und eine Weltwirtschaftskrise und damit Probleme, die einen Theaterneubau praktisch unmöglich machten. Doch es kamen auch wieder bessere Zeiten. Anfang der 1950er Jahre kam das Thema Kultur und mit ihm der Bau eines eigenen Theaters für Gelsenkirchen erneut auf die Tagesordnung. Die Industrie- und Arbeitsstadt Gelsenkirchen entschied sich ganz bewusst dazu, ein Bauwerk, das der Kunst dienen sollte, in ihre Mitte zu stellen.
Ein Musiktheater für das gesamte Revier
Kein Versicherungsgebäude, kein Geschäftshaus, nicht einmal das Rathaus oder irgendein auf den „Erwerb materieller Güter" ausgerichtetes Unternehmen hatte diesen Vorzug. Das ist umso bemerkenswerter, weil man in den 1950er Jahren ganz besonders auf den technischen Fortschritt und wachsenden Wohlstand ausgerichtet war. Es war die Phase des Wiederaufbaus. Der damalige SPD-Oberbürgermeister Robert Geritzmann stellte noch in seiner Eröffnungsrede stolz fest, dass man in den 14 Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg rund 900 Millionen D-Mark unter anderem für den Bau von 30 Schulen und 18 Turnhallen in Gelsenkirchen ausgegeben habe. Nun sei es an der Zeit, auch der Kultur ein Zuhause zu geben. Vor diesem Hintergrund beschloss der Rat der Stadt einstimmig, ein Musiktheater zu bauen. Nicht nur für Gelsenkirchen, sondern für das gesamte Revier. Eben ein Musiktheater im Revier.
Doch wie lässt sich die regionale und auch bundesweite Bedeutung des Musiktheaters messen? Eine wissenschaftliche Untersuchung dazu gibt es - bislang - leider nicht. Aufschluss könnte aber unter anderem ein Blick ins Internet bringen.
In der Suchmaschine Google steht das Musiktheater im Revier vor der russischen Raumstation, dem persischen Titel für einen Emir und dem Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg. Mehr kann man an Weltgeltung nicht verlangen, finde ich.
Darüber hinaus geben die Theaterkritiker dem MiR Jahr für Jahr Bestnoten. Das Stück „Peter Grimes" beispielsweise darf sich zu Recht „Beste NRW-Inszenierung des Jahres 2008" nennen. Im neudeutsch so genannten Ranking der Musiktheater belegt Gelsenkirchen regelmäßig vordere Plätze. Kein Wunder, denn die künstlerische Palette ist breit. Fragt man das Publikum nach seinen Favoriten, so wird auffallend oft die Uraufführung des Stücks „Der Spiegel des großen Kaisers" von Detlev Glanert genannt. Auch für mich ein besonderes Highlight bei meinen MiR-Besuchen. An zweiter Stelle folgt - was niemand wundern wird - das Schalke Musical „Nullvier". Diese zwei Pole und Extreme beschreiben besonders deutlich die zeitgemäße Bandbreite des MiR-Programms. Oder anders gesagt: MiR 09 - An diesem Theater kommt auch in den nächsten 50 Jahren keiner vorbei!
Meine Damen und Herren,
der Bau des Musiktheaters war vor 50 Jahren keine Entscheidung von oder für eine kleine Gruppe Kulturbeflissener. Im MiR sollten alle Bürgerinnen und Bürger ganz bewusst Theater erleben können. Oder wie es eine der treibenden Kräfte hinter dem Theaterneubau, die damalige Kulturausschuss-Vorsitzende Elisabeth Nettebeck [CDU] formulierte, ich zitiere: „Die schwer arbeitende Bevölkerung unserer Industrie-Großstadt hat ein Recht auf die festliche Überhöhung ihres harten Werktags, und so bedeutet dieser Bau nicht die Befriedigung des Luxusbedürfnisses einer kleinen Schicht, auch nicht das Zugeständnis an ein kommunalpolitisches Prestige, sondern ist die notwendige Erfüllung eines geistigen Anspruchs weitester Kreise der Bevölkerung."
Schaut man auf die damalige Konstellation im Stadtrat wird ebenfalls schnell klar, dass die Entscheidung für den Bau eines Musiktheaters nicht von einer kleinen Gruppe Kultur-Interessierter ausging, sondern sozusagen vom Volk. Die SPD mit ihrer absoluten Mehrheit stand geschlossen hinter diesem Bauvorhaben, das im Stadtrat einstimmig beschlossen wurde. Dazu gehörte in der damaligen Zeit Mut. Das ist eben so ähnlich wie mit der Gründung der ersten Hochschulen im Ruhrgebiet. Das musste man wollen.
Diesen für Kunst und Kultur offenen Geist beförderte dann auch Professor Werner Ruhnau. Sie, lieber Herr Professor Ruhnau, haben zusammen mit damals weitgehend unbekannten Künstlern gearbeitet und deren Werke direkt in Ihre Planungen integriert. Bildende Kunst und Baukunst nicht länger als getrennte Sparten, sondern als Einheit - ein Ansatz, der es heute im Zeitalter der Zweckbauten schwer hat. Sie haben hier in Gelsenkirchen Freiräume vorgefunden und erstritten, wie sie heute wohl kaum ein Planer mehr hat - und Sie haben es verstanden, diese Freiräume mit genialen Ideen, Energie, Ehrgeiz und Durchsetzungskraft zu füllen. Das ist bis heute beispielhaft!
Bildende Kunst und Architektur mustergültig verschmolzen
Dem Abgeschlossensein einer exklusiven Theatergesellschaft steht hier die glas-gewordene Offenheit der Architektur gegenüber. Das Foyer ist zum Kennedyplatz hin vollkommen geöffnet und durchsichtig. Auch für Menschen draußen wird damit das Theater real, denn die Zuschauer im Innern des Hauses werden während der Pausen zu Darstellern für die Zuschauer auf dem Platz. Durch die Arbeit einer Gruppe von Künstlern aus ganz Europa wurden im neu gebauten Musiktheater bildende Kunst und Architektur geradezu mustergültig miteinander verschmolzen. Schauen Sie auf die Arbeiten von Jean Tinguely im Kleinen Haus oder die Rohrplastik von Norbert Kricke an der Fassade.
Die Betonwürfel an der Außenwand der Kassenhalle, erschaffen von Robert Adams, sind Teil des Gesamtkunstwerkes Musiktheater. Mehr noch: Die Schwammreliefs von Yves Klein im Großen Foyer sind so etwas wie ein inoffizielles Wahrzeichen Gelsenkirchens geworden. Das berühmt gewordene Gelsenkirchener Blau ist während der Arbeit im und am Musiktheater entstanden. Der intensiven Beziehung zu Werner Ruhnau haben wir es zu verdanken, dass Yves Klein in Gelsenkirchen das erste und einzige Mal in seinem Künstlerleben einen Auftrag öffentlich ausführte. Seine Schwammreliefs sind bis heute etwas Einzigartiges.
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
mit dem rund 18 Millionen D-Mark teuren Theaterbau haben die Stadtväter 1959 einen großen und würdigen Rahmen für das Theater in Gelsenkirchen geschaffen. Diesen gilt es seit nunmehr 50 Jahren mit Leben zu füllen. Auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Dabei ist das Musiktheater auch Partnerschaften eingegangen. Neben dem Austausch mit dem Bochumer Schauspielhaus in den 1960er Jahren und der zeitweiligen Kooperation mit den Ruhrfestspielen, ist vielen von uns sicherlich die „Theaterehe" mit den Wuppertaler Bühnen noch gut in Erinnerung. Das neu geformte „Schillertheater NRW" unter dem Gelsenkirchener Intendanten Ludwig Baum und seinem Wuppertaler Kollegen Holk Freytag brachte in den 1990er Jahren einige erfolgreiche Produktionen auf die Bühne. Andererseits stellten sich die erhofften Spareffekte kaum ein. Dagegen litt das Profil des Musiktheaters als eigenständiges Haus. Auch deshalb wurde diese Ehe 2001 wieder geschieden.
In den vergangenen 50 Jahren haben viele Sängerinnen und Sänger, aber auch Regisseure, Bühnenausstatter, Tänzer, Dirigenten und Dramaturgen dem Musiktheater im Revier ein Profil gegeben. Die Namen all derer zu nennen, die entscheidend am künstlerischen Renommee mitgewirkt haben, ist schlichtweg unmöglich. Da kann man nur jemanden vergessen. Aber einige dieser Künstler können wir heute auf der Bühne sehen.
Außerdem ist dieser Prozess längst nicht abgeschlossen. Das Musiktheater lebt von den Akteuren und ihren Ideen, ihren kreativen Vorstellungen davon, wie Musik und Tanz immer wieder aufs Neue das Publikum faszinieren. Für diesen Prozess zeichnen neben der Neuen Philharmonie Westfalen als Partner für Oper und Musical aktuell insbesondere zwei Männer verantwortlich: Michael Schulz als Generalintendant und seit nunmehr über 30 Jahren Bernd Schindowski als Ballett-Chef des Hauses. Gemeinsam arbeiten sie an der großen Linie. An dem, für das das Musiktheater auch im 50. Jahr seines Bestehens steht. Seit 2008 bemüht sich Herr Schulz darum, das Musiktheater noch breiter aufzustellen.
Dazu passen die neue Jugendoper und auch die Kooperation mit anderen Häusern des Ruhrgebiets.
Ausgezeichnete Riege der MiR-Intendanten
So wie Herr Schulz haben die Intendanten des Theaters über all die Jahre dem MiR ihren Stempel aufgedrückt. Hans Hinrich als Gründungsintendant, aber auch Günter Roth, Günter Könemann, Claus Leininger, Mathias Weigmann, Ludwig Baum und Peter Theiler: Viele von ihnen sind auch heute hier im Musiktheater. Ich begrüße Sie deshalb sehr herzlich! Stellvertretend für die ausgezeichnete Riege der MiR-Intendanten möchte ich das Wirken von Peter Theiler hervorheben. Nachdem die Ehe mit Wuppertal geschieden war, hat er einen neuen, einen Gelsenkirchener Weg finden müssen. „Alle machen alles, wir machen das Besondere", hat der Generalintendant seinen Weg charakterisiert. Er verschrieb sich dem schönen Gesang und suchte Stimmen, die das Publikum verzauberten. Keinen besseren Ort als die raue Stadt Gelsenkirchen konnte Peter Theiler für seine „Belcantoinsel" finden.
Für die Intendanten des Hauses gab und gibt es immer wieder aufs Neue Herausforderungen. Zuletzt eine geografische, denn während der Renovierungsarbeiten mussten Ausweichorte bespielt werden.
Ich habe den Eindruck, dass alle Beteiligten dies als Herausforderung angenommen haben und durch einige besondere Inszenierungen die Widrigkeiten solcher Übergangslösungen mehr als nur überwunden haben. Das zeichnet das Musiktheater von jeher aus: Der Mut zu absoluter Kreativität.
Wer so arbeiten möchte, muss den Rücken frei haben. Frei beispielsweise vom Tagesgeschäft der allgemeinen Verwaltung. Darum kümmert sich ebenfalls ein eingespieltes Ensemble mit Peter Neubauer an der Spitze. Für den langjährigen Geschäftsführer des Musiktheaters im Revier ist der heutige Abend aus mehreren Gründen ein ganz besonderer. Denn zum Ende des Jahres wird er in den wohlverdienten Ruhestand eintreten. Ich denke, lieber Herr Neubauer, der heutige Abend ist auch als Dank an Sie und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verstehen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
als das Musiktheater im Revier heute vor 50 Jahren in einem feierlichen Festakt den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt übergeben wurde, sprach der Intendant der Kammerspiele München. Hans Schweikart beschrieb damals das moderne Theater als Segel im Wind. Er sagte: „Der Wind aber muss vom Publikum kommen, damit das Theater in seiner Zeit lebendig bleibt."
Meine Damen und Herren, das treue Publikum des Musiktheaters hat in den vergangenen fünf Jahrzehnten viel Wind gemacht und damit dem MiR Auftrieb gegeben.
Da ist zum Beispiel die Theatergemeinde, die im kommenden Kulturhauptstadtjahr ihr 90-jähriges Bestehen feiert. Das passt. Denn wenn heute rund 2.500 Mitglieder der Passion Theater frönen, dann zeigt das einmal mehr: Ruhrgebiet ist Kulturgebiet! Die Theatergemeinde ist es auch, die zu Beginn einer jeden Saison den Publikumspreis auslobt. Die Zuschauer entscheiden, wer als beliebteste Solistin und beliebtester Solist die „Arbeiterfigur in Bronze" erhält. Die Skulptur von Tisa von der Schulenburg ist dabei ein Symbol: Sie verdeutlicht, wo die Wurzeln der Theatergemeinde - und letztlich auch des Musiktheaters - liegen.
Dass das Musiktheater im Revier so gut gedeihen konnte, ist aber auch dem Förderverein Musiktheater zu verdanken. Er hat dafür gesorgt, dass zusätzlich zur Pflicht, für die die Stadt gesorgt hat, auch die Kür finanziert werden konnte. Viele tausend Euro haben die mehr als 700 Mitglieder des fmt in den vergangenen Jahren für das MiR gesammelt - im Jubiläumsjahr mehr als je zuvor. Seit 30 Jahren existiert der Verein zur Förderung des Musiktheaters e.V., der sich in dieser Zeit zu einem der wichtigsten Partner des MiR entwickelt hat.
Klares Bekenntnis zum MiR
Meine Damen und Herren,
der Freundeskreis des Musiktheaters ist vielfältig in Zusammensetzung und Engagement. Erst vor wenigen Monaten ist eine weitere Facette hinzugekommen. Mit der neu gegründeten MiR-Stiftung wollen wir dem Musiktheater Dinge ermöglichen, die mit dem normalen Budget alleine nicht zu finanzieren sind. Indem wir ein Stiftungsvermögen aufbauen, können wir von den Zinserträgen Wünsche des Hauses dauerhaft wahr werden lassen. Dabei ist eines ganz wichtig: Nicht nur die großen Zustiftungen bringen uns weiter. Auch kleine Beträge sind es, die uns helfen. Darum möchte ich Sie alle ermuntern, ebenfalls stiften zu gehen. Das Musiktheater wird es Ihnen danken.
Denn die Zeiten, das muss man ganz klar sagen, werden nicht besser werden. Im Jubiläumsjahr ist es der Stadt Gelsenkirchen noch einmal gelungen, rund 6,7 Millionen Euro in die Renovierung des Hauses zu stecken. Das Ergebnis dieser umfangreichen Modernisierung können Sie heute erstmals sehen. Unter anderem die Möblierung, die Beleuchtung und der Himmel im Zuschauerraum wurden saniert und optimiert. Zu den Verbesserungen gehört auch, dass das Dach des MiR angehoben wurde. Durch diese Maßnahme wird die Akustik noch besser werden. Einen Vorgeschmack darauf gibt der heutige Festakt, der mit vielen musikalischen Geburtstagsüberraschungen aufwartet.
Mit dem Umbau des Musiktheaters hat sich der Rat der Stadt Gelsenkirchen erneut klar zum MiR bekannt. Überhaupt steht die Politik hinter den Kulturschaffenden in unserer Stadt. Aus gutem Grund, denn die Bürgerinnen und Bürger nehmen das vielfältige Angebot gerne wahr. Mit einer Auslastung von knapp 76 Prozent ist das Musiktheater weit oben in der Top-Ten der nordrhein-westfälischen Theater. Und dennoch sind die Eintrittsgelder nicht auskömmlich für den Betrieb eines so großen Hauses. Eben erst hat die Landesregierung ermittelt, dass jede Eintrittskarte mit 106 Euro subventioniert werden muss. Das ist weit weniger als im Durchschnitt aller Theater in NRW [135 Euro]. Dennoch wird auch dieser Betrag auf den Prüfstand kommen müssen, wenn sich die Haushaltslage der Kommunen in Deutschland weiterhin so dramatisch verschlechtert. Über 20 Millionen Euro [2007: 21,641 Mio. Euro] investiert Gelsenkirchen jedes Jahr in die Kultur und damit auch in das Musiktheater. Ich hoffe, dass uns das Land Nordrhein-Westfalen auch in Zukunft diesen finanziellen Spielraum lässt. Die Übertragung immer neuer Aufgaben durch Bund und Land lässt uns zusammen mit sinkenden Steuereinnahmen zunehmend unter Druck geraten. Die freiwilligen Leistungen, und dazu zählt die Kultur, sind als erste von möglichen Sparmaßnahmen betroffen. So weit darf und soll es nicht kommen!
Meine Damen und Herren,
der Bau des Musiktheaters im Revier hat der Stadt Gelsenkirchen den Mief der 50er Jahre ausgetrieben und ihr gehörig den Wind der internationalen Kunstavantgarde um die Nase wehen lassen. Besucher aus ganz Deutschland kommen nach Gelsenkirchen, wenn sie aufregendes, junges Musiktheater sehen wollen. Unser Musiktheater im Revier bleibt damit bis auf den heutigen Tag ein hervorragender Botschafter der Stadt und der Region.
Das Theater hat der Stadt gutgetan. Und es tut ihr weiter gut. Vielleicht mehr denn je. Deswegen gratuliere ich uns allen zu 50 Jahren Musiktheater im Revier. Ich wünsche Ihnen auch weiterhin - und heute natürlich ganz besonders - viel Spaß am und mit dem MiR. Ihnen einen schönen Abend und ein herzliches Glück auf!