25. April 2012, 14:37 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Diese Meldung ist vom 25. April 2012, 14:37 Uhr. Gegebenenfalls sind einzelne Inhalte oder der gesamte Artikel nicht mehr aktuell. Für aktuelle Meldungen der Stadt Gelsenkirchen klicken Sie bitte auf https://www.gelsenkirchen.de/aktuelles
GE. Das Schalthaus Schalker Verein in Gelsenkirchen Ückendorf wird zu neuem Leben erwachen. Nach geduldiger Suche sind jetzt mit den Unternehmen NV-Wohnungsbau GmbH und der Ideefa GmbH & Co. KG Investoren gefunden worden, die die ehemalige Energiezentrale des Hüttenwerkes zu neuem Leben erwecken.
Geschäftsführer Sascha Neuburger: „Als Synonym für Energie soll das Schalthaus auch in Zukunft fungieren, über eine CO2- orientierte Gastronomie, über Dienstleister im Bereich dezentraler Energienetze und die Weiterentwicklung energetisch optimierter Fassadenlösungen und das alles im Kontext zum technischen Denkmal „Schalthaus Schalker Verein“.
Das Schalthaus in Gelsenkirchen war in der Vergangenheit die Energiezentrale des Hüttenwerkes Schalker Verein. Hier wurde die vor Ort erzeugte Energie auf die verschiedenen Anlagen des Werkes verteilt. Diese zentrale Aufgabe wurde 1928 beim Bau dieses Gebäudes durch die Vereinigten Stahlwerke AG, Schalker Verein mit einer besonderen Architektur gewürdigt. Die Fassaden sind dekorativ in expressionistischen Formen gestaltet. Das Gebäude ist ein herausragendes Dokument für die Entwicklung der Industriearchitektur in den 1920er Jahren und steht seit 2004 unter Denkmalschutz. Die architektonisch und geschichtlich hohe Bedeutung des Schalthauses griff das städtebauliche Konzept des „Schalker Verein“ auf, indem es dem Gebäude wie schon zu Zeiten des Stahlwerkes eine herausragende Stellung verlieh. Zusammen mit dem umliegenden preisgekrönten „Platz am Schalthaus“ (Landeswettbewerb „Stadt macht Platz - NRW macht Plätze - Das 50-Plätze Programm NRW“ 2002) bildet es ein gestalterisch wirksames Entrée für das Gesamtgelände.
Architektur:
Das äußere Erscheinungsbild des Schalthauses wird um eine energetische Hülle ergänzt. Diese setzt sich durch ihre schwarze monochrom-glänzende Oberfläche vom bestehenden Backsteinbau ab. Der technische Hintergrund und die Funktion der neuen Fassade werden dem Betrachter erst bei näherem Hinsehen bewusst. Vorhandene Stuckelemente der alten Fassaden werden instand gesetzt. Dort, wo die äußere Hülle stark beschädigt ist, finden sich dekorative neuartige Evonik Fassadenplatten wieder. Die alten schweren Trafotüren werden aufgestellt und lassen den Betrachter einen bisher nicht erlaubten Blick ins Innere schweifen. Das Schalthaus wird transparent. Im Inneren dominieren Sichtbeton und natürliche Materialien wie zum Beispiel Eiche natur. Auf neuartige Kompositmaterialien wird im Sinne der Nachhaltigkeit verzichtet. Das Gebäude erhält eine Kalziumsilikat-Innendämmung. Die alten Fensterteilungen aus Stahl bleiben erhalten und werden durch Holzfenster mit Dreifachverglasung dahinter in der Dämmebene ergänzt. Im Innenbereich sind die Fenster weiß und die Öffnungsflügel werden in Natureichefarben ausgeführt.
Energiekonzept:
Dezentrale Lüfter in Verbindung mit thermisch aktivierten Boden- und Deckenplatten mittels Wärmepumpen bilden das energetische Rückgrad des Gebäudes. Mit Hilfe des Schalthauses möchten die NV-Wohnungsbau GmbH und die Ideefa GmbH & Co. KG neue Wege im Bereich der energetischen Optimierung bestehender und neuer Gebäude aufzeigen. Mit Hilfe der Ideefa Lüftungsfassade werden solare Gewinne durch Absorption und Prozesswärme zur Direktnutzung in die Einheiten geführt oder aber über Wärmetauscher in einer Eiskellertechnologie gespeichert.
Somit stehen im Winter Wärme und im Sommer Kühlung praktisch kostenfrei zur Verfügung. Mittels einer integrierten Solardachanlage wird die erzeugte Energie zum Eigenverbrauch genutzt.
Zusammen mit dem Solarkraftwerk am gegenüberliegenden Ende der Eingangsplätze entstehen zwei Vorhaben, die dem Eingangsbereich des „Schalker Vereins-West“ eine technologisch-innovative Prägung geben. Die Flächeneigentümerin NRW.Urban GmbH & Co. KG, als Vertreterin des Landes NW und die Stadt Gelsenkirchen erwarten hiervon weitere Impulse für die Vermarktung der seit letzten Jahres fertig aufbereiteten Gewerbeflächen. Die Fortsetzung der Europastraße, als Haupterschließungsstraße des gesamten „Schalker Vereins“ nach Osten in Richtung Ostpreußenstraße, ist noch für dieses Jahr geplant. Auf Höhe der Straße Erlenbruch ist ein Anschluss an die Wanner Straße in Form eines neuen Kreisverkehrsplatzes vorgesehen.
Hinweis an die Redaktionen: Bitte beachten Sie die angehängten Fotos.