12. Mai 2025, 11:44 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Auf dem Weg in den Goldbergpark: die Olympia. Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen - Gerd Kaemper
GE. Im Goldbergpark in Buer wird die „Olympia“ wiederaufgestellt. Die Bronzeskulptur nach einem Entwurf des Bildhauers Fritz Klimsch wurde 2016 eingelagert, als der Busbahnhof und der angrenzende Goldbergpark umgestaltet wurden. Diese Zeit wurde genutzt, um die „Olympia“ zu restaurieren.
Die „Olympia“ stand seit 1958 in Sichtweite des Rathaus Buer. Daher erreichten Politik und Verwaltung häufige Nachfragen über den Verbleib der Skulptur. Gleichzeitig entstand eine Kontroverse über die Wiederaufstellung. Die Bezirksvertretung Nord und der Ausschuss für Kultur, Tourismus und urbane Szene haben Ende 2024 beschlossen, dass künftig eine Erinnerungsorte-Tafel über den Hintergrund der seit 1990 unter Denkmalschutz stehenden Skulptur informiert. Diese Erinnerungsorte-Tafel soll am Mittwoch, 14. Mai, in unmittelbarer Nähe zum Kunstwerk installiert werden.
Zum Hintergrund
Fritz Klimsch (1870-1960) war bereits vor dem Ersten Weltkrieg künstlerisch aktiv und ein bekannter Bildhauer. Nach 1933 erhielt er staatliche Aufträge; seine Kunst war regelmäßig Teil der Großen Deutschen Kunstausstellung. Klimsch stand seit 1944 auf der im Auftrag von Adolf Hitler und Joseph Goebbels zusammengestellten „Gottbegnadeten-Liste“. Sie verzeichnete 114 „unabkömmliche“ Künstlerinnen und Künstler, die von einem Kriegseinsatz verschont bleiben sollten. Ihre Werke galten als besonders „schützenswert“, weil sie der nationalsozialistischen Kunstauffassung und ihrem rassistischen Weltbild entsprachen und somit zur Verbreitung der NS-Ideologie beitrugen. So fügt sich auch die „Olympia“ in ihrer Ausführung in die Vorstellung einer „arischen Herrenrasse“ und die Idee eines vermeintlich „gesunden Volkskörpers“ ein. Ihr erster Abguss wurde 1939 in den Gartenanlagen des Amtssitzes Hitlers aufgestellt.
Weitere Informationen unter www.gelsenkirchen.de/stadtkunst