29. April 2025, 17:06 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
GE. Ein flächendeckender Stromausfall hat in Spanien und Portugal am gestrigen Montag für mehrere Stunden Dunkelheit gesorgt. Ein ähnliches Szenario ist laut Klaus Müller, dem Präsidenten der Bundesnetzagentur, in Deutschland zwar unwahrscheinlich, denn die Stromversorgung in Deutschland gehört zu den sichersten in ganz Europa. Trotzdem ist es gut, auf eine solche Notsituation vorbereitet zu sein. Denn bei einem länger anhaltenden Blackout fällt der Großteil der modernen Infrastruktur aus: Es gibt kein elektronisches Licht, keine Kommunikation via Handy, Telefon, Internet, Fernsehen oder Notrufe, keinen elektronischen Zahlungsverkehr (einschließlich moderner Kassensysteme), keine Möglichkeiten zum Einkaufen, keinen Zugang zu Trinkwasser, weder Kühlung noch Heizung und keinen Zugang zu Medikamenten.
Um sich auf einen solchen Fall vorzubereiten, hat die Stadt Gelsenkirchen bereits vor zwei Jahren präventive Maßnahmen ergriffen, die im Notfall Anwendung finden können: An insgesamt siebzehn Notfall-Infopunkten im Stadtgebiet stehen Mitarbeitende der Stadtverwaltung im Krisenfall, wie einem langanhaltenden Stromausfall (Blackout), als Kontaktpersonen bereit. Bürgerinnen und Bürger können hier aktuelle Informationen erhalten und Notrufe absetzen. Sechs dieser Notfall-Infopunkte halten darüber hinaus medizinische Basisversorgung, Trinkwasser, Lebensmittel-Notrationen, Betreuungs- und Wärmeangebote bereit. Alle Notfall-Infopunkte sind ausgeschildert. Hierbei ist zu beachten, dass die Notfall-Infopunkte nur in Krisensituationen besetzt sein werden.
Absicherung der kritischen Infrastruktur
Im Krisenfall wird das Hans-Sachs-Haus zum zentralen Back-Office der Stadtverwaltung. In diesem Gebäude wird für den Fall eines Blackouts eine Notstromversorgung eingerichtet. Ebenso im Dreikronenhaus, welches die kommunale IT-Infrastruktur beherbergt, die auch im Blackout-Fall aufrecht erhalten bleiben muss. Darüber hinaus wurde in intensiven Gesprächen mit ansässigen Unternehmen erreicht, dass ausreichend Tankkapazitäten zur Verfügung stehen, die auch im Blackout-Fall funktionieren, um den Betrieb der Notstromaggregate auch über einen längeren Zeitraum zu gewährleisten. Besonderes Augenmerk in der Krisenvorsorge lag zudem auf der Sicherstellung der Wasserversorgung für die Bevölkerung auch bei einem längeren Blackout.
Absicherung der Funktionsfähigkeit der Stadtverwaltung
Um die Notfall-Infopunkte betreiben zu können und die Funktionsfähigkeit der Stadtverwaltung auch im Krisenfall im erforderlichen Maß aufrecht zu erhalten, werden Einsatzpläne für die städtischen Dienstkräfte erstellt. Die städtische Einsatzplanung geschieht in enger Abstimmung mit der Einsatzplanung der Rettungskräfte von Polizei und Feuerwehr. Außerdem hat die Stadt Gelsenkirchen eine größere Anzahl an mobilen Notstromaggregaten angeschafft.
Notfallfahrplan des ÖPNV
Um auch im Krisenfall von A nach B zu gelangen, versucht die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit den Verkehrsbetrieben, einen Notfallfahrplan im Stundentakt einzurichten. Dieser sieht insgesamt fünf Notfall-ÖPNV-Linien vor, die vor allem Krankenhäuser und Notfallinfopunkte anbinden.
Persönliche Krisenvorsorge
Für die persönliche Vorsorge halten die Internetseiten des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe weitere Ratschläge bereit. So finden sich unter www.bbk.bund.de/vorsorge unter anderem Checklisten die Bevorratung von Lebensmitteln, Getränken, Medikamenten und Hygieneartikeln.
Hier sind einige Tipps zur Vorsorge bei einem Stromausfall
Akkus an Laptops, Mobiltelefonen, Telefonen sollten geladen sein, Ersatzakkus sollten möglichst bereits stehen.
Solarbetriebene Batterieladegeräte oder Powerbanks können bei Stromausfall eine Hilfe sein.
Es sollte etwas Bargeld zur Verfügung stehen, da bei Stromausfall auch die Geldautomaten nicht mehr funktionieren.
Ein batteriebetriebenes Radio oder Kurbelradio hilft, bei einem langanhaltenden Stromausfall Mitteilungen der Behörden verfolgen zu können.
Kerzen und Streichhölzer oder Feuerzeuge sind hilfreich. Für Licht sorgen auch Camping- oder Outdoor-Lampen: batteriebetrieben (mit Ersatzbatterien), LED-Leuchten oder Petroleumlaternen (passenden Brennstoff vorhalten).
Einen Überblick über die 17 Notfallinfopunkte im Stadtgebiet sowie über die Notfallbuslinien gibt es im Internet auf der Seite: www.gelsenkirchen.de/notfall.