23. März 2023, 11:11 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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GE. Mit Attentaten und Morden, die mutmaßlich von der rechtsextremistischen Wehrsportgruppe Hofmann begangen wurden, beschäftigt sich der Film „Ermordet von Händen von Bösewichten. Im Mittelpunkt des Films der Dokumentarfilmer und Journalisten Ulrich Chaussy und Daniel Harrich stehen das Oktoberfest-Attentat und der Doppelmord von Erlangen“
Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus ist der Film am Montag, 27. März, ab 18 Uhr in der Neuen Synagoge, Georgstraße 2, zu sehen. Nach dem Film kann mit Ulrich Chaussy, der sich seit vielen Jahren mit den Themen Rechtsterrorismus und Antisemitismus beschäftigt, diskutiert werden.
Vier Monate nach dem Oktoberfestattentat wurden der jüdische Verleger Shlomo Lewin und seine Lebensgefährtin Frida Poeschke am Abend des 19. Dezember 1980 in ihrer Wohnung in Erlangen erschossen. Anhand von Dokumenten und Originaltönen von Shlomo Lewin stellt Chaussy den Menschen Lewin vor und reduziert ihn nicht auf die Opferrolle rechter Gewalt.
Damalige Zeitungsberichte legten sogar nahe, dass es sich bei Lewin gar nicht um ein Opfer rechter Gewalt gehandelt habe, sondern der Mord an ihm andere Hintergründe gehabt hätte. So wurden Gerüchte verbreitet, dass es sich bei Lewin um einen Agenten des israelischen Geheimdienstes gehandelt habe oder Lewin von Menschen jüdischen Glaubens getötet wurde, weil seine Lebensgefährtin Christin war. Diese von Medien aufgegriffenen Mutmaßungen führten zu antisemitischen Reaktionen. Auch dies thematisiert der Film.
Filmvorführung und Diskussion sind eine Kooperationsveranstaltung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen e.V., des Instituts für Stadtgeschichte und der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen.