22. September 2021, 16:49 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
GE. Die Besatzungszeit nach dem Zweiten Weltkrieg ist in der deutschen Erinnerung fest verankert. Zwar gelten die Jahre 1945 bis 1948 als Zeit der kollektiven Verdrängung. Für viele markieren sie aber auch den Aufbruch in die westdeutsche Demokratie. Dass die Nachkriegszeit ebenso von Protesten, Revolten und Gewalt geprägt war, ist hingegen in Vergessenheit geraten. Nachdem die Nationalsozialisten öffentlichen Protest nahezu vollständig unterdrückt hatten, gingen vor allem im Ruhrgebiet die Menschen wieder auf die Straße. Bei Streiks legten rund 300.000 Bergleute an der Ruhr die Arbeit nieder. Es kam zu Straßenkämpfen und Plünderungen. Generell war die Kriminalitätsrate hoch. Hier zeigt sich eine etwas andere Facette der Nachkriegszeit, die wir häufig übersehen, und die auch im kollektiven Gedächtnis allenfalls eine Nebenrolle spielt. Ein Vortrag von Prof. Dr. Nicolai Hannig (Darmstadt) richtet am
Mittwoch, 29. September,
um 18 Uhr im
Wissenschaftspark an der
Munscheidstraße 14 in
45891 Gelsenkirchen
daher einen etwas anderen Blick auf die Besatzungszeit im Ruhrgebiet und fragt nach den Hintergründen dieser Nachkriegsgewalt und spürt einer neu aufkommenden Protestbewegung nach.
Das Institut für Stadtgeschichte lädt herzlich zur Präsenzveranstaltung ein. Der Eintritt ist frei.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist nur nach Anmeldung telefonisch (0209)169 8551 oder per E-Mail isg@gelsenkirchen.de möglich.
Es gelten die 3G-Regeln der Corona-Schutzverordnung NRW.