S o l a r d a c h k i e k e r ? Gelsenkirchen greift nach der Sonne
Stadt sucht griffigen Namen für das neue Solardachkataster
19. Mai 2008, 00:00 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Diese Meldung ist vom 19. Mai 2008, 00:00 Uhr. Gegebenenfalls sind einzelne Inhalte oder der gesamte Artikel nicht mehr aktuell. Für aktuelle Meldungen der Stadt Gelsenkirchen klicken Sie bitte auf https://www.gelsenkirchen.de/aktuelles
GE. Punktgenau rechtzeitig zu den deutschlandweit laufenden Aktionstagen „Woche der Sonne“ (www.woche-der-sonne.de) konnte Oberbürgermeister Frank Baranowski jetzt die Internetpräsentation des neu eingerichteten Solardachkatasters der Stadt Gelsenkirchen für die Öffentlichkeit frei schalten lassen. Mit wenigen Mausklicks können Gelsenkirchener seit heute (19. Mai) feststellen, ob ihr Hausdach für die Nutzung von Sonnenenergie geeignet ist. Das gilt momentan zwar nur für einen Teil des Stadtgebietes, weil nur dort aktuelle Daten vorhanden sind, aber, so Frank Baranowski, „wenn das Solardachkataster den gewünschten Erfolg hat, werden wir es im kommenden Jahr auf das gesamte Stadtgebiet ausdehnen.“
Erfolg heißt in diesem Fall, dass Gelsenkirchen seinen Weg konsequent weiter verfolgt, sich als die Solarstadt des Ruhrgebiets einen Namen zu machen. „Wir wollen möglichst optimale Bedingungen für alle schaffen, die in Gelsenkirchen ein geeignetes Gebäudedach für eine Solaranlage haben“, erklärt Dr. Gerhard Osadnik, Leiter des Referates Umwelt in Gelsenkirchen.
Diesem Gedanken fühlen sich auch in Gelsenkirchen vertretene Unternehmen verpflichtet, die sich für Solarenergie und Klimaschutz engagieren. In Gelsenkirchen ansässige Hersteller von Solaranlagen, Handwerker, Planungsbüros und Banken haben die Absicht, das Solardachkataster zum Anlass zu nehmen, um gemeinsam qualitativ hochwertige, lückenlose Informations- und Beratungsangebote und vorteilhafte Konditionen für Gelsenkirchener zu erarbeiten. Bisher beteiligen sich an den Vorbereitungen die Firmen Abakus Solar AG, die Emscher Lippe Energie GmbH (ELE), die Kreishandwerkerschaft Gelsenkirchen, Scheuten Solar, die Sparkasse Gelsenkirchen, die THS Consulting GmbH, die THS Wohnen GmbH, die Firma Vaillant, sowie die Volksbank Ruhr Mitte eG. Weitere Partner sind die EnergieAgentur.NRW und die Verbraucherzentrale NRW.
Den Start des Projekts nahm Oberbürgermeister Frank Baranowski zum Anlass, sich bei einer Gelsenkirchener Familie nach deren Erfahrungen mit der solaren Nutzung ihrer Dachfläche zu erkundigen. Auf dem Dach des Hauses der Familie Ursel und Ulrich Rogalla sorgen gleich zwei Solaranlagen für klimafreundliche Energie: „Strom und Wärme von der Sonne.“
Ulrich Rogalla ist mit seinen beiden Solaranlagen sichtlich zufrieden. „Probleme gab es eigentlich nie“, in dieser Einschätzung ist sich Familie Rogalla einig. Die Solarstromanlage läuft bereits seit 2002. Die Finanzierung wird im Jahr 2012 vollständig abgeschlossen sein. Ab dann erwirtschaftet die auf eine Leistung von 3,2 kW ausgelegte Fotovoltaik-Anlage einen Gewinn von etwas über 100,- € im Monat. Und zwar mindestens nochmals 10 Jahre lang, denn die gesetzlich garantierte Förderung läuft immer für 20 Jahre, gerechnet vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme. Auch die thermische Solaranlage zur Unterstützung der Heizung und Warmwassererzeugung hat sich in den zwei Jahren seit der Inbetriebnahme zuverlässig und störungsfrei bewährt. „Es geht uns aber nicht vorrangig um den finanziellen Ertrag“, erklärt Ulrich Rogalla, „sondern vor allem auch darum, mit zukunftssicheren und schadstofffreien Energiequellen unseren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“.
Frank Baranowski ermutigt bei so vielen positiven Erfahrungen die Gelsenkirchener, das Solardachkataster zu nutzen und sich intensiv zu den eigenen Möglichkeiten beraten zu lassen. „Im bereits erfassten Teil des Stadtgebietes liegen mehr als 11.000 Dachflächen, die für eine solare Nutzung gut oder sogar sehr gut geeignet sind. Die Stadtverwaltung beabsichtigt, die Eigentümer nach und nach anzuschreiben und über das Potenzial ihres Daches sowie über Beratungs- und Förderangebote zu informieren“, so Frank Baranowski.
Viele weitere Informationen dazu gibt es auf der Internetseite zum Solardachkataster, die sowohl über www.gelsenkirchen.de wie auch über www.solarstadt-gelsenkirchen.de zu erreichen ist. „Wir suchen noch einen griffigen Namen für das Projekt“ sagt Frank Baranowski und spielt den Solarball damit an die Gelsenkirchener Bürger weiter. „In unseren eigenen Reihen hat der Vorschlag „Solardachkieker“ einigen Anklang gefunden, aber wir freuen uns auf weitere Vorschläge von Bürgern aus Gelsenkirchen. Dann gibt es bald auch eine eigene Internetadresse für das Solardachkataster Gelsenkirchen.“
Ansprechpartner für das innovative, zukunftsorientierte Projekt der Solarstadt Gelsenkirchen ist im Umweltreferat Herr Uwe Behrendt (uwe.behrendt@gelsenkirchen.de), an den sich Bürgerinnen und Bürger und auch Unternehmen gerne mit Fragen oder Anregungen wenden können.