Gelsenkirchen hat ein sehr reichhaltiges Angebot für Freunde der Orgelmusik. Das hat drei Gründe: Zum einen arbeiten hier die zwei Kantoren und koordinierenden Kirchenmusiker Carsten Böckmann (Bistum Essen) und Andreas Fröhling (ev. Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid) sehr engagiert und in vertrauensvoller Kooperation für ein gutes Stadtprogramm. Auch überregional ist das Gelsenkirchener Orgelmusik-Angebot durch sie vernetzt - zum Beispiel mit dem jährlichen „Orgelfestival Ruhr“. Zum zweiten verfügen die Kirchen in der Stadt über einige sehr bemerkenswerte Orgeln. Erst jüngst ermöglichte ein großes bürgerschaftliches Engagement die Renovierung der großen Breil-Orgel der Probsteikirche St. Urbanus in GE-Buer von 1972 (Reinigung, Überarbeitung von Mechanik und Spieltisch).
In der Altstadtkirche von Gelsenkirchen erklingt eine große Schuke-Orgel von 2002 und in der ev. Nicolai-Kirche in GE-Ückendorf bildet die teil-historische Sauer-Orgel den Mittelpunkt für die Konzertreihe „Emporenkonzerte“ und ein umfangreiches Konzert- und Chorprogramm.
Und dann war die noch eine der größten Saalorgeln Deutschlands, die Walcker-Orgel des alten Hans-Sachs-Haus-Saals: 4 Hauptwerke, über 100 Register, ca. 7500 Pfeifen. Durch sie erlebte nicht nur das Gelsenkirchener Publikum die Schönheit des Orgelspiels und sie war das Instrument des Internationalen Orgelfestivals Gelsenkirchen. Sein Klang steht unter Denkmalschutz. Mit Blick auf die Renovierung des Hans-Sachs-Hauses wurde die Orgel von der Orgelbaufirma Seifert&Sohn GmbH&Co in Kevelaer anhand der Originalpläne neu restauriert und mit einem hochmodernen Spieltisch versehen.
Als die Restaurierung abgeschlossen war, hatte sich das architektonische Konzept des neuen Hans-Sachs-Hauses geändert und der Saal war weg.