13. Juni 2017, 12:27 Uhr | Innovation City Management GmbH
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Was in der InnovationCity Ruhr | Modellstadt Bottrop beispielhaft mit Erfolg umgesetzt wurde, das soll nun auch in Gelsenkirchen-Rotthausen starten. Der klimagerechte Stadtumbau in insgesamt 20 Quartieren des Ruhrgebiets ist das Ziel des InnovationCity roll out: Weniger Kohlendioxid, mehr Wohn- und Lebensqualität.
Ab sofort startet hierzu eine Online-Bürgerbefragung im Quartier Gelsenkirchen-Rotthausen. Im Rahmen der Konzeptphase des InnovationCity roll out sollen so wesentliche Informationen zu den Gebäuden wie auch den Interessen und gewünschten Hilfestellungen der Bewohner gewonnen werden. DBefragung hat die Innovation City Management GmbH (ICM) in Abstimmung mit der Stadt Gelsenkirchen entwickelt.Einwohner, die keine Möglichkeit haben im Internet die Befragung auszufüllen, können diese mit einem Anruf direkt bei den Ansprechpartnern der ICM kostenlos anfordern und erhalten den Fragebogen postalisch.
Die Bewohner des Stadtteils spielen in der InnovationCity-Konzepterstellung eine besondere Rolle: Sie kennen ihr Umfeld am besten und können aufzeigen, wo gehandelt werden soll. Darüber hinaus ist es wichtig, sowohl von Gebäudeeigentümern als auch von Mietern zu erfahren, wie sie bei der energetischen Modernisierung ihrer Häuser bzw. beim Stromsparen unterstützt werden können. In der Befragung werden neben allgemeinen Informationen zum Befragten auch Daten zu den bewohnten Gebäuden und dem Stadtteil erhoben sowie spezielle Fragen für Gebäudeeigentümer und Mieter gestellt. Die erhobenen Daten werden anonym behandelt, eine Abfrage des Namens oder der Hausnummer erfolgt nicht. Lediglich die Nennung der Straße ist notwendig, um festzustellen, ob der Teilnehmer auch im Projektgebiet wohnt. Um welches Gebiet es genau geht, sehen die Bürger auf einer entsprechenden Karte, die neben der Befragung abgebildet ist.
In den nächsten Monaten entwickelt die Innovation City Management GmbH (ICM) in enger Kooperation mit der Stadtverwaltung, dem örtlichen Energiedienstleister und weiteren Akteuren aus der Stadt ein integriertes Quartierskonzept für Gelsenkirchen-Rotthausen. Darin sind entsprechende Bausteine enthalten, die für eine erfolgreiche Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und eine ganzheitliche Quartiersentwicklung notwendig sind. Zusätzlich zur Grundlagenermittlung stehen das energetische Sanierungskonzept und das Energieversorgungskonzept im Zentrum der fachplanerischen Arbeit. Gleichzeitig werden für das Quartier ein Akteursaktivierungs- und Kommunikationskonzept entwickelt.
Das Quartier Gelsenkirchen-Rotthausen wurde durch die 1966 stillgelegte Zeche Dahlbusch geprägt, Wohnen und Arbeiten sind stark verwoben. Neben Arbeitersiedlungen finden sich dort Gründerzeit-Geschossbauten und Siedlungen aus den 40er- bis 80er-Jahren. Die Blockinnenbereiche sind vielfach versiegelt. Zu den großen Gewerbestandorten haben sich auf ehemaligen Zechenflächen vielfältige KMU-Nutzungen entwickelt. Das Quartier gilt trotz einer starken Stadtteilidentität als Gebiet mit negativer Entwicklungsdynamik. Neben sozioökonomischen Problemfeldern und beginnender Segregation erfordert die in die Jahre gekommene Bausubstanz mit unterlassener Instandhaltung, ungepflegten Baulücken und leerstehenden Ladenlokalen eine Handlungsstrategie.
Der Name „InnovationCity roll out“ steht für eines der größten Pro-jekte des Strukturwandels im Ruhrgebiet. Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem 2010 gestarteten Projekt „InnovationCity Ruhr | Modellstadt Bottrop“ sollen auf das gesamte Ruhrgebiet ausgerollt werden. Ziel ist es, den einzigartigen, initial für Bottrop entwickelten Prozess auf weitere Städte im Ruhrgebiet zu über-tragen. In insgesamt 20 ausgewählten Quartieren der Metropole Ruhr werden ganzheitliche Quartiersentwicklungen nach dem Vorbild der „InnovationCity Ruhr | Modellstadt Bottrop“ initiiert. Das Gesamtprojekt soll durch Analyse, Konzeptentwicklung und eine mögliche darauf folgende Umsetzung eine deutliche CO2-Reduktion erzielen und die „Energiewende von unten“ weiter vo-rantreiben. Gefördert wird das Vorhaben im Rahmen des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)“.