27. März 2019, 15:30 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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„ … weil es unsere Stadt ist!“: Deswegen werden nun nach dem Hauptbahnhof auch in einem zweiten Schwerpunktquartier die Aktivitäten im Bereich Zusammenleben, Sauberkeit, Sicherheit und Ordnung verstärkt. Zum Schwerpunktquartier gehören große Teile von Schalke und Schalke-Nord. Und es wird nicht allein die Stadt sein, die dort aktiv wird.
„Ich bin sehr froh, dass es so viele engagierte Menschen gibt, die sich mit uns zusammen um ihre Quartiere kümmern“, so Oberbürgermeister Frank Baranowski.
Jill Keibel (16), Can Erwin (13), Adelina Gazi (16) und Dilvin Batu (15) wollen helfen, dass Schalke-Nord schöner wird. Die Vier leben gerne hier und haben Oberbürgermeister Frank Baranowski zum Start des neuen Schwerpunktquartiers einen Einblick in ihr Viertel gegeben. Direkt vor der Haustür ihres Treffpunktes, dem Haus der Mobilen Jugendarbeit des Förderkorbs in der Josefinenstraße 35, ging es los.
Sie waren auch bei der „Fotosafari“ von über 100 Schülerinnen und Schülern der Grundschule an der Kurt-Schumacher-Straße 148 durch ihren Stadtteil dabei und haben so mitgeholfen, einen Kalender mit Fotos aus Schalke-Nord zu gestalten. Und es wird nicht bei einem Kalender bleiben. Die Vier werden mit vielen anderen anpacken, wenn es daran geht, die Spielplätze auf den Höfen zu verschönern und Hochbeete zu bepflanzen - tatkräftig unterstützt von der Mobilen Jugendarbeit, der Stadt und weiteren Kooperationspartnern.
Die Jugendlichen ärgert es, wenn achtlos Müll einfach am Straßenrand „entsorgt“ wird. Aber sie sehen auch, dass einiges schon besser geworden ist. Hier zeigt sich, dass GELSENDIENSTE seine Arbeitsabläufe im zweiten Schwerpunktquartier umgestellt und die Reinigungstätigkeiten verstärkt hat. „Wir haben die maschinelle und händische Straßenreinigung zeitlich voneinander getrennt, um auf diese Weise eine höhere Reinigungsintensität zu erzielen. Darüber hinaus sind zusätzliche Kleinkehrmaschinen und ein elektrischer Abfallsauger im Einsatz. Außerdem kümmert sich ein Mitarbeiter ausschließlich um die Pflege von Baumscheiben in diesem Revier“, sagte Heimo Stegner von GELSENDIENSTE bei der Vorstellung der Maßnahmen im Schwerpunktquartier. Meldungen über illegale Abfallablagerungen und sonstige Verunreinigungen geht der stadteigene Entsorgungsbetrieb schnellstmöglich nach. Um auch unangemeldeten Sperrmüll zeitnah beseitigen zu können, werden ab Anfang April zwei zusätzliche Sammelfahrzeuge eingesetzt. „Gegen Unbelehrbare gehen wir mit unseren Mülldetektiven und der Observation von Orten vor, die immer wieder verunreinigt werden“, so Heimo Stegner.
„Auch der Kommunale Ordnungsdienst wird noch stärker präsent sein und wenn nötig Verwarnungs- und Bußgelder gegen diejenigen verhängen, die sich nicht an Regeln halten wollen“, sagte Hans-Joachim Olbering, Leiter des Referates Öffentliche Sicherheit und Ordnung. Viele Eltern blicken mit Sorge auf die Verkehrssituation in Schalke-Nord, wie zum Beispiel entlang der Kurt-Schumacher Straße. Hans-Joachim Olbering kündigte daher an: „Wir werden in Schalke-Nord mit unseren Radarwagen die Einhaltung der vorgeschriebenen Geschwindigkeit vermehrt überwachen.“
Natürlich spielt im zweiten Schwerpunktquartier das Thema Zuwanderung und Integration eine wichtige Rolle. Deshalb werden hier auch entsprechende Angebote verstärkt. „Wenn man sich in seinem Stadtteil zuhause fühlt, sich mit ihm identifiziert, er einem wichtig ist, dann ist es einem auch nicht egal, wie es dort aussieht. Viele Menschen hier sind motiviert und wollen sich einbringen. Und wir wollen dabei unterstützen, dass sie es können – vor allem natürlich durch Hilfe beim Spracherwerb“, erläutert Uwe Gerwin, Leiter des Referates Zuwanderung und Integration der Stadt Gelsenkirchen. Zusätzlich zum regulären Schulunterricht werde daher mit Schulkindern in Kleingruppen gearbeitet.
„Brücke – Eltern für Eltern als Integrationsmittler“ heißt ein weiteres Projekt, das sich an zugewanderte Menschen richtet. Bianca Walter ist nicht nur Schulpflegschaftsvorsitzende der Grundschule an der Kurt Schumacher Straße, sondern engagiert sich ehrenamtlich auch im Projekt „Brücke“. „Im wöchentlichen Elterncafé geben wir ganz praktische Tipps zum Beispiel über den Bezug von Bildungsgutscheinen, informieren, wie die Müllentsorgung in Deutschland funktioniert, tauschen uns über Erziehungsfragen aus oder basteln auch mal gemeinsam mit den Kindern“, skizzierte die 35-jährige Mutter zweier Kinder ihr Ehrenamt, bei dem sie so manches Rezept aus der afrikanischen, bulgarischen oder auch russischen Küche kennenlernte.
„Was sich hier in Schalke-Nord bewegt, das ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich städtisches Handeln, das partnerschaftliche Agieren mit Akteuren wie Wohlfahrtsverbänden und anderen sowie das ehrenamtliche Engagement von Bürgerinnen und Bürgern miteinander verzahnen. Und das ist gut: Weil es eben unsere gemeinsame Stadt ist“, betonte Oberbürgermeister Frank Baranowski.