Im MiR verschmelzen Architektur und Kunst: Das Musiktheater im Revier zählt zu den bedeutendsten Theaterbauten der Nachkriegszeit. Am 15. Dezember 1959 wurde der Komplex nach den Entwürfen der Architektengruppe Werner Ruhnau, Harald Deilmann, Ortwin Rave und Max von Hausen mit zwei Spielstätten - dem Großen und dem Kleinen Haus - eröffnet. Die damals wie heute hoch gelobte Integration von Architektur und bildender Kunst gibt dem Theater seinen unverwechselbaren Charakter. (Quelle: www.gelsenkirchen.de). Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
„Himmelhoch jauchzend, / Zum Tode betrübt – Glücklich allein / Ist die Seele, die liebt“ – Klärchens Lied aus Goethes „Egmont“ bringt Freud und Leid der Liebe auf den Punkt. Während die explosive Ouvertüre zu Ludwig van Beethovens populärsten Werken zählt, hört man die komplette Bühnenmusik
nur selten. Der beliebte Schauspieler Dominique Horwitz stellt seine persönliche Lesart von Goethes Drama vor, verwoben mit Beethovens leidenschaftlicher Komposition. Zwischen der Euphorie des Himmels und der Todesbetrübtheit schwankte Robert Schumann nur allzu oft. Als Romantiker par excellence spiegelte sich seine seelische Beschaffenheit auch in seiner Musik. Über die 2. Sinfonie sagte er: „Ich schrieb sie im Dezember 1845 noch halb krank; mir ist’s, als müsste man ihr dies anhören.“ Schumann bezog sich damit auf seine psychische Krise und den Beginn der Gehörhalluzinationen.
Resignation und „Schmerzensklänge“ begegnen uns ebenso wie „Widerstand des Geistes“, Kampf und Auflehnung. Das Finale zitiert eines der schönsten Liebeslieder – jedoch nicht von Schumann, sondern von Beethoven.