24. Mai 2018, 11:09 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Nachdem im letzten Jahr bereits Werke aus der Sammlung gezeigt wurden, in denen die Farbe Schwarz eine zentrale Rolle spielt, widmet das Kunstmuseum Gelsenkirchen nun der „Nicht-Farbe“ Weiß eine eigene Ausstellung im Schaufenster.
Als Gestaltungsmittel ist Weiß aus der Kunst nicht wegzudenken, wurde es von Künstlern doch seit jeher als Grundierung von Malflächen, zur Mischung von Farben oder zur Darstellung von Lichtreflexen verwendet. Weiß weckt beim Betrachter positive Assoziationen wie Licht, Reinheit, Unschuld oder Vollkommenheit. So verkörpert eine weiße Taube den Frieden, Engel erscheinen als weiße Lichtgestalten und eine Braut trägt in Europa traditionell weiß.
Mit der Abwendung vom Gegenständlichen in der Kunst des 20. Jahrhunderts ist Farbe schließlich nicht mehr nur Darstellungsmittel, sondern wird selbst zum Bildthema. Im Zuge dessen werden auch komplett weiße Bilder geschaffen, die den Betrachter vor eine Herausforderung stellen, sieht er sich doch scheinbar mit der Leere konfrontiert. Sie erfordern eine gründliche Betrachtung, will man sie in Ihrer Gänze erfassen. Oftmals vollzieht sich ihr Zugang auf einer rein emotionalen Ebene. Andere achromatische Werke spielen hingegen mit optischen Phänomenen wie Licht, Schatten, Bewegung sowie Räumlichkeit und werden so für den Betrachter auch physisch erlebbar.
Die Ausstellung versammelt Gemälde und Objekte aus dem eigenen Bestand, die sich auf unterschiedliche Weise mit der Farbe Weiß auseinandersetzen und zeigen, dass Weiß trotz seiner unbunten Erscheinung vielfältig ist und durchaus komplexe Bildinhalte vermitteln kann.
Zu sehen sind u.a. Werke von Zipora Rafaelov, Stanislaw Labecki, Turi Simeti und Klaus Staudt. Als Kontrast werden präsentiert eine Winterland-schaft von Willi Wewer, das „Schneewittchen“ von Günter Weseler sowie eine Auswahl der Lichtwand von Gertrud M. Viegener.
Die Ausstellung ist zu sehen vom:
29. Mai bis 2 September 2018,
Kunstmuseum Gelsenkirchen,
Horster Straße 5-7, 45897 Gelsenkirchen.