29. Mai 2017, 17:00 Uhr | Kulturraum "die flora"
Viele Kulturschaffende widmen sich mit großem Engagement den Menschen, die auf oft grausamen Wegen z. B. aus Syrien über Griechenland und den Balkan nach Deutschland geflüchtet sind und nun eine neue Lebensperspektive suchen. Auch in Gelsenkirchen gibt es dazu viele Aktionen, darunter das Theaterstück „Alles im Wunderland“ oder das Projekt TalentCampus. Am Mittwochabend, 24.05.2017, diskutierten Mitwirkende aus diesen Projekten mit der Dortmunder Filmemacherin Ayse Kalmaz, was diese intensive Auseinandersetzung für die Kulturschaffenden bedeutet, welche Auswirkungen sie für die Mitwirkenden hat. Schafft sie neue Wege, Fluchttraumata zu überwinden, das Leben in der neuen Heimat zu erleichtern? Zur Diskussion über diese Fragen hatten Wiltrud Apfeld vom Kulturraum „die flora“ und Georg Kentrup vom Consol Theater eingeladen.
Der Abend begann mit dem Film „Das verlorene Paradies“, den die Dortmunder Filmemacherin Ayse Kalmaz gemeinsam mit jungen Geflüchteten in Dortmund gedreht hat. Der inzwischen über 30 Mal in Film- und Diskussionsveranstaltungen gezeigte Film beeindruckte durch seine Vielschichtigkeit, seinen Witz, seine Direktheit und besonders durch die Persönlichkeiten der jungen Geflüchteten. Einer dieser jungen Männer und die Regisseurin versuchten in der anschließenden Diskussion die Herausforderungen zu vermitteln, die solch ein Projekt an alle Beteiligten stellt. Auch Regisseur Thorsten Brunow und Mohammad Al Ibrahim vom Theaterprojekt „Alles im Wunderland“ sowie Brigitte Schneider (VHS) vom Team TalentCampus reflektierten die Chancen und Grenzen solcher Projekte. Besonders wichtig waren die vielen Beträge der jungen Mitwirkenden aus dem TalentCampus, die zahlreich erschienen waren und rege mitdiskutierten. Ihre Offenheit und die Eindrücke aus dem Filmbeitrag ermöglichten dem Publikum auf unterschiedliche Weise, sich der Gefühlswelt der Geflüchteten zu nähern. Georg Kentrup führte Gäste und Publikum durch die Diskussion und wünschte sich für die zukünftige Kulturarbeit eine stärkere Verbindung der verschiedenen Kulturerfahrungen auf Augenhöhe. Wiltrud Apfeld dankte zum Abschluss besonders den anwesenden Geflüchteten, dass sie durch Film, Theater, Diskussion die Menschen an ihren Erfahrungen teilnehmen ließen und damit einen wunderbaren Beitrag zum friedlichen Zusammenleben leisten.
Die Veranstaltung beendete das erfolgreiche Projekt „Neuanfang“, das der Deutsch-Türkische Freundeskreis Gelsenkirchen e. V. mit Partnern im Frühjahr 2017 gestartet hatte.