20. August 2020, 14:31 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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OB Frank Baranowski, Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey, Ina Woelk (Teamleiterin Familienförderung) und Karin Welge mit Kindern, Eltern und Mitarbeitern vor dem Familienbüro Gelsenkirchen. Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
GE. Im Rahmen der Ländertage Nordrhein-Westfalen hat Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey am Donnerstag, 20. August, auch das Gelsenkirchener Familienbüro an der Ebertstraße besucht, um sich vor Ort ein Bild von dem ausgezeichneten Konzept zu machen.
Die Ministerin sprach mit Gästen sowie Kursleitungen und Mitarbeiterinnen vor Ort, und ließ sich das Angebot des Familienbüros bei einem Rundgang mit Oberbürgermeister Frank Baranowski ausführlich erklären. „Das Familienbüro ist eine wirklich gelungene Anlaufstelle der Frühen Hilfen“, lobte Ministerin Giffey. „Es bietet einen einfachen und direkten Zugang zu den Unterstützungsangeboten, die man für einen guten Start ins Leben als junge Familie braucht.“
Das Familienbüro führt seit 2005 auch die Begrüßungshausbesuche zur Kindesgeburt durch, und ermöglicht dadurch einen leichteren und niederschwelligen direkten Kontakt zu den Gelsenkirchener Familien. Dies ist nur eines der Konzepte, das wegen des großen Erfolges inzwischen von vielen Kommunen in Deutschland übernommen wurde.
Ein attraktiver Ort für junge Familien
„Wir sind sehr froh, dass wir hier 2014 das Familienbüro mitten in der Stadt als zentrale Anlaufstelle für die jungen Familien eröffnen konnten. Hier wurde bewusst ein attraktiver Ort für Familien geschaffen, um Eltern im Alltag einen Raum zu geben und auch den Bedürfnissen der Kinder zu entsprechen“, erklärte Oberbürgermeister Frank Baranowski. Die Spielfläche werde etwa dazu genutzt, damit die Kinder Krabbel- und Spielkontakte bekommen und die Eltern selber andere Eltern mit gleichaltrigen Kindern kennen lernen können. Die Bundesfamilienministerin zeigte sich angetan von diesem offenen Konzept, das Bürgerinnen und Bürger mit ganz unterschiedlichen kulturellen und sozialen Hintergründen zusammenbringt.
„Das Angebot wird von unseren Bürgerinnen und Bürgern sehr rege genutzt. In den Vor-Corona-Zeiten verzeichnete das Familienbüro rund 1100 Erstkontakte pro Monat. Dies hat sich natürlich in Zeiten der Pandemie geändert, derzeit können Eltern die Spielfläche oder den Kursraum alleine oder mit einer weiteren Familie exklusiv buchen. Auch die beliebten Kurse – etwa mit Bewegungsspielen, Ernährungs- oder Erziehungstipps - sind mit geringerer Belegung wieder angelaufen“, erläuterte die Teamleiterin Familienförderung, Ina Woelk.
Präventive Hilfen für alle Zielgruppen
In allen 16 Bundesländern fördert das Bundesfamilienministerium über die Bundesstiftung Frühe Hilfen mit jährlich 51 Millionen Euro praktische Hilfen, Beratung, Vermittlung und Begleitung für ein gesundes Aufwachsen von Kindern.
„Die Präventionskette in Gelsenkirchen ist in der frühen Phase rund um die Geburt, in der Kita und bis in die Grundschulen gut aufgestellt. Uns ist es sehr wichtig, angesichts der vielen Kinder, die hier in Armut aufwachsen – laut aktuellen Studien sind es rund 42 Prozent – die Bildungsbiografien durch gezielte Unterstützung positiv zu beeinflussen“, betonte Frank Baranowski im Gespräch mit Dr. Franziska Giffey.
„Wichtig wäre es aber auch, älteren Kindern und Jugendlichen mit altersgerechten Hilfsangeboten zu Seite zu stehen, etwa um mit gezielter Schulsozialarbeit oder außerschulischen Angeboten Chancengleichheiten zu schaffen, die Integration zu erleichtern und Suchtproblemen vorzubeugen. Hier wünschen wir uns mehr Förderungen des Bundes und des Landes, um dieser Zielgruppe verlässliche und zukunftsträchtige Angebote machen zu können“, gab Oberbürgermeister Frank Baranowski der Bundesfamilienministerin als Wunsch mit auf den Weg.