Digitale Systeme wie Smartphones, smarte Uhren oder Smart Homes sind mittlerweile fester Bestandteil unseres Alltags. Während der Nutzung dieser Systeme fallen automatisch zahlreiche Daten an, die in vielen Bereichen sinnvoll genutzt werden können. So können zum Beispiel Navigationssysteme mit diesen Daten Staus vorhersagen, Energienetze effizienter ausgelastet werden oder die Corona-Warn-App vor potenziell ansteckenden Kontakten warnen. All diese Daten bilden die Basis einer digitalen Gesellschaft und weisen zugleich großes Potenzial für zukünftige Entwicklungen auf. In der Vergangenheit wurde deutlich, dass bei der Erfassung und Verarbeitung von Daten die Datensicherheit und der Datenschutz im Fokus stehen müssen.
Das Projekt GE sichert hat das Ziel, die im digitalen Alltag anfallenden Bewegungsdaten im kommunalen Kontext zu nutzen. Bewegungsdaten können beispielsweise Aufschluss darüber geben, welche Orte in der Stadt wann besonders häufig aufgesucht sind. Die depersonalisierten und anonymisierten Daten sollen anschließend in verschiedenen kommunalen Anwendungsfeldern für mehr Lebensqualität und Sicherheit im Stadtgebiet eingesetzt werden. Wie die sichere Erhebung und Verarbeitung der Daten gestaltet werden kann, soll im Verlauf des Projekts erarbeitet werden. Ein potenzielles Mittel zur Datenerhebung wäre beispielsweise das bereits bestehende und freie WiFi-Netz.
Die Daten können nach der datenschutzkonformen Erhebung als Entscheidungsgrundlage für Planungsprozesse und neue smarte Bürgerservices dienen. Die konkreten Anwendungsgebiete werden im Projektverlauf erarbeitet. Potenzielle Einsatzgebiete sind die Mobilitäts- und Stadtplanung. Hier können Bewegungsdaten unter anderem aufzeigen, wann und wo der öffentliche Nahverkehr hochfrequentiert ist oder wie stark die Fußgänger- oder Verkehrsströme an neuralgischen Punkten sind. Auf Grundlage solcher Daten können dann Maßnahmen abgeleitet werden, wie beispielsweise die Schaffung von integrierten Mobilitätsangeboten an hochfrequenten Stellen oder die Umgestaltung von Wegen, Straßen oder Plätzen. Ein weiteres potenzielles Einsatzgebiet ist das so genannte „Crowd-Monitoring“. Damit können auch große Besucherströme, z.B. bei Großveranstaltungen, besser verteilt und gelenkt werden, sodass die Sicherheit vor Ort deutlich erhöht wird. Hierbei soll auf Erkenntnisse des Kooperationsprojekts DRAGON zurückgegriffen werden, das mithilfe einer digitalen Kommunikationsinfrastruktur und Crowd-Management für mehr Sicherheit bei Großveranstaltungen sorgen soll.
Das Projekt GE sichert hat ein Gesamtvolumen von rund 405.000 € und wir in Höhe von 90% im Rahmen der Modellprojekte Smart Cities vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) gefördert. Das Projekt läuft bis 2025.