Das Gaudium in und um Schloss Horst in Gelsenkirchen ist ein historisches Festival, das den Bogen vom Mittelalter zur Renaissance schlägt. Der kurkölnische Marschall Rutger von der Horst ließ Schloss Horst in den Jahren 1554 bis 1573 als eine Vierflügelanlage im Stil des Niederländischen Manierismus erbauen. Es war der früheste komplette Renaissancebau in Westfalen.
Die Besucherinnen und Besucher des Gaudium können seit 2008 Rittern und Landsknechten in ihren Feldlagern zuschauen und Handwerker bei ihrer Arbeit bewundern. Hierbei liegt das besondere Augenmerk darauf, dass die Ritter- und Landsknechtgruppen die verschiedenen Bauphasen des Schlosses und seiner Vorgängerburgen, die archäologisch gut erforscht sind (frühes 12. bis Mitte 16. Jahrhundert), historisch korrekt darstellen. Ebenso finden Vorführungen authentisch nachgebauter mittelalterlicher Arbeits- und Kriegsgeräte (wie eines Laufkranes und einer Blide) statt. Die Präsentation eines osmanischen Zeltes mit der dazugehörenden Darstellung des orientalischen Lebens in dieser Zeit ist in Deutschland einmalig und erhöht die Attraktivität des Festivals zusätzlich.
Ob Ritterturnier oder Mittelaltermarkt, Tanzmusik oder Gerichtspiel, Gaukler oder Spielleute, osmanische Kultur oder ein großes Feldlager - beim Gaudium dreht sich alles um die Kultur des ausgehenden Mittelalters und der beginnenden Renaissance. Das Erlebnis-Museum Schloss Horst mit seiner Dauerausstellung ist dazu an allen Tagen kostenfrei geöffnet. Eine Vielzahl unterschiedlicher Reenactement-Gruppen lassen auf der Grünfläche hinter dem Schloss Horst ein Feld- und Zeltlager und das Leben des 12. bis 16. Jahrhunderts wieder entstehen. Das Gaudium bietet so einen lebendigen Einblick die Geschichte der damaligen Zeit.
Das Gaudium findet alle zwei Jahre statt. Das 8. Museumsfest Gaudium findet 2020 statt. Der Eintritt ist frei.