Vortrag, 13. April 2021, 19:00 Uhr - 20:00 Uhr, Online
Pflanzen sind erstaunliche Lebewesen. Als materielle Grundlage unserer Existenz und unserer Kultur sind sie schön und nützlich zugleich. Mit "grüner Architektur" und dem Einsatz von Pflanzenfasern erreichen wir nicht nur eine positive Ökobilanz, sondern auch haptische Qualität und eine Ästhetik, die den Menschen mit der Natur verbindet. In Europa werden schnell nachwachsende Rohstoffe wie Stroh und Hanf zur thermischen Sanierung bestehender Gebäude sowie zur Dämmung eingesetzt. In Ländern des Südens aber werden aus Bambus, Schilf und anderen Fasern - oft in Verbindung mit Lehm - komfortable Häuser zu erschwinglichen Preisen errichtet. Der Einsatz von Baustoffen aus schnell wachsenden Pflanzen ist eine große Chance, unmittelbar viel CO2 einzuspeichern und damit dem Klimawandel entgegenzuwirken. Die in diesem Web-Vortrag vorgestellten biogenen Bauwerke (Wohnhäuser, Schulen, Gewerbebauten, Infrastrukturprojekte, etc.) sind Finalisten des FIBRA Awards, dem weltweit ersten Preis für zeitgenössische Pflanzenfaserarchitektur. Aus Bambus, Stroh, Schilf, Palmblättern, Rinde, Nordseegras oder sogar aus Pilzen und lebenden Pflanzen hergestellt, fördern diese inspirierenden Beispiele aus 45 Ländern die Verwendung der reichlich vorhandenen, natürlichen, kostengünstigen und in der Verarbeitung energiesparenden Materialien.
Referentin: Dominique Gauzin-Müller, Architektin und freie Publizistin, Ehrenprofessorin des UNESCO-Lehrstuhls "Lehmarchitektur, Baukul-tur und Nachhaltigkeit", Koordinatorin des FIBRA Awards, Autorin des Buches "Pflanzenfaserarchitek-tur heute" und Kuratorin der zugehörigen Wanderausstellung
Die Zugangsdaten werden nach der Anmeldung zugeschickt.
Dieser Termin ist kostenfrei.