Fast alle der jüdischen Einwohnerinnen und Einwohner, die 1933 in Gelsenkirchen gelebt hatten, waren emigriert, vertrieben, deportiert oder ermordet worden – nur sehr wenige hatten sich der Verfolgung entziehen können. Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus kehrten eine geringe Zahl aus Lagern und unterschiedlichen Zufluchtsorten zurück. 1946 lebten etwa 70 Jüdinnen und Juden in Gelsenkirchen. Schon im Sommer 1945 gründeten Überlebende ein jüdisches Hilfskomitee, aus dem schließlich eine neue Kultusgemeinde aufgebaut wurde. Was bedeutete es in dem Land zu bleiben, von dem der Holocaust ausgegangen war. Der Vortrag zeichnet die Geschichte der kleinen jüdischen Kultusgemeinde in Gelsenkirchen von 1945 bis zu Beginn der 1990er-Jahre nach, als sich durch die Einwanderung jüdischer „Kontingentflüchtlinge“ aus Osteuropa eine unerwartete Neubelebung ergab.
Dieser Termin ist kostenfrei.