Lesung, 27. März 2019, 20:00 Uhr, Hans-Sachs-Haus
Bildrechte: Andre Kowalski
Blödsinn meets Tiefsinn – ein brillanter Spagat, wie ihn nur Jürgen von der Lippe beherrscht. Sein Humor ist längst Kult bei Leserinnen und Lesern. Nach dem Riesenerfolg des Bestsellers „Der König der Tiere“ liefert er jetzt mit „Nudel im Wind“ brandneue Geschichten – zum Lachen, Schmunzeln und Sinnieren. Der Autor kombiniert Kalauer und Witze mit Philosophie und Sprachkritik und erzählt ebenso lustig wie hinterlistig vom Kampf der Geschlechter, vom lieben Gott, von der heilen und der nicht ganz so heilen Welt. So steckt viel unbestreitbare Weisheit im Buch: „Es gibt Menschen, denen man sagen möchte: ‚Du hast ein Gesicht, das nur eine Mutter lieben kann, aber es gibt Dinge, die man auch von einer Mutter nicht verlangen sollte.‘ Aber man sagt es nicht. Stattdessen sagt man: ‚Schönheit liegt im Auge des Betrachters‘, und Fontane hat gesagt: ‚Es ist alles eine Frage der Beleuchtung.‘ Und dann macht man das Licht aus.“ Die neuesten saukomischen Geschichten von Jürgen von der Lippe sind nicht nur ein Feuerwerk an witzigen Einfällen, mal derbe und mal feinsinnig vorgetragen, sie regen auch zum Selbstdenken an. Mit unbestechlichem Sinn für die Schwächen von Mensch und Sprache spießt der Germanist den Blödsinn der Medien und die verquaste Diktion der Eliten auf – immer böse, immer gnadenlos und immer pointensicher.