Ausstellung, 30. November 2016 - 05. Februar 2017, Kunstmuseum Gelsenkirchen
Das Libretto der Kantate ,,Oh Ewigkeit, Du Donnerwort" von Johann Sebastian Bach inspirierte Oskar Kokoschka zu elf Lithografien, mit denen er versuchte, den Schmerz angesichts der Trennung von Alma Mahler, der femme fatale der Wiener Kunstszene, zu bewältigen. In seiner sehr eigenen expressionistischen Formensprache verarbeitete er den Dialog von Angst und Hoffnung der Kantate. Sich selbst stellt der Künstler dabei in der Rolle der Hoffnung, Alma Mahler in der der Angst dar. Die elf Grafiken zeigen dabei das Hin- und Hergerissensein der Beziehung zu Mahler, die Kokoschka immer noch beschützen möchte, unter der er aber gleichzeitig leidet und an deren Scheitern er sich die Schuld gibt. Kokoschka greift in seinen Lithografien nicht den genauen Wortlaut auf, sondern vermittelt viel mehr die Stimmung der Kantate. Ihr liegt ein Kirchenlied zugrunde, das eindringlich die Schrecken und Qualen des Jüngsten Gerichts beschreibt. Im Grafikkabinett des Kunstmuseums Gelsenkirchen ist die gesamte Mappe Kokoschkas, begleitet von der Musik Bachs, zu sehen und hören.
Dieser Termin ist kostenfrei.