Elemente der neuen Dauerausstellung, Foto: Martin Möller.
Das Thema Sport ist von Historikern, die sich mit dem jüdischen Leben vor dem Holocaust beschäftigen, bislang nur wenig beachtet worden. Dabei nahmen Sportvereine im Leben vieler Juden in dieser Zeit gleich in mehrfacher Hinsicht eine Schlüsselstellung ein: Bis 1933 waren die meisten deutschen Juden in überkonfessionellen Vereinen aktiv. Sie nutzten den Sport als Motor für ihre Integration in die bürgerliche Gesellschaft. Bereits im Laufe des Jahres 1933 wurden die meisten Juden dann in vorauseilendem Gehorsam von ihren Vereinen ausgeschlossen. Juden durften fortan nun nur noch in rassisch separierten Klubs Sport treiben. Diese Zusammenschlüsse wuchsen bis zu ihrer Zerschlagung durch das NS-Regime im November 1938 zu einer der wichtigsten Säulen des jüdischen Alltagslebens heran. In einer feindlichen Umgebung schenkten sie einige Stunden Ablenkung und Zuversicht.
Im Vortrag wird die Geschichte der jüdischen Sportbewegung vor und während der NS-Zeit aufgearbeitet. Im Mittelpunkt steht dabei die Entwicklung in Gelsenkirchen, wo bis 1938 mindestens drei jüdische Sportvereine aktiv waren und erstaunliche Aktivitäten entfalteten.
Vortrag von Dr. Henry Wahlig, Bochum,
mit anschließender Diskussion
Hinweis: Vor jeder Abendveranstaltung findet eine öffentliche Führung von 18 Uhr bis 19 Uhr durch die Dauerausstellung „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“ statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Dieser Termin ist kostenfrei.