© Musiktheater im Revier.
Während die Welt unaufhaltsam in den Abwärtssog der globalen Wirtschaftskrise gerissen wurde, feierte auf dem Kurfürstendamm die vergnügungssüchtige Hauptstadtbevölkerung ihr tägliches Überleben. In dier Halbwelt mondäner Kleinkunstschickeria entstanden die frivolen A-cappella-Arrangements der Comedian Harmonists. Das legendäre Vokalensemble verkörperte wie keine andere Formation den Glamour der vibrierenden Kunstmetropole Berlin in den Goldenen 20er Jahren. Sechs Jahre lang eroberte das 1927 unter ärmlichsten Bedingungen gegründete Sextett Konzertsäle auf der ganzen Welt, doch mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten fand der kometenhafte Aufstieg der zur Hälfte jüdisch besetzten Gruppe ein jähes Ende. Wachsende Repressalien gegen die „Nichtarier“ führten zur unüberwindlichen Spaltung der Gruppe. Versuche, sich gemeinsam im Ausland zu etablieren, scheiterten ebenso wie Bestrebungen der jüdischen und nicht-jüdischen Mitglieder, mit jeweils neuen Formationen an alte Erfolge anzuknüpfen. 1935 trennten sich die Comedian Harmonists. Sie sollten nie wieder gemeinsam auf einer Bühne stehen.
Zwei Spielzeiten lang begeisterten Michael Dahmen, Askan Geisler, Piotr Prochera, Ralf Rhiel, Markus Schneider und Mark Weigel das Publikum am MiR als „Die Comedian Harmonists“ im gleichnamigen musikalischen Schauspiel von Franz Wittenbrink und Gottfried Greiffenhagen. Im Rahmen des Begleitprogramms zu Mieczysław Weinbergs Oper „Die Passagierin“ findet die gefeierte Orginalbesetzung nun noch einmal zu einem exklusiven Konzert zusammen – diesmal auf der Bühne des Großen Hauses! Bei „Comedian Harmonists in Concert“ präsentieren sie an zwei Terminen die größten Erfolge der Berliner Gruppe von „Mein kleiner grüner Kaktus“ bis zu „Veronika, der Lenz ist da“.