11. Oktober 2018, 07:00 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
In der Bergbausammlung findet sich so ziemlich alles, was irgendwie mit dem Bergbau zu tun. Was es über Grubenpferde gibt, hat Karl-Heinz Rabas in einem Gespräch vorgestellt. Obwohl er eigentlich gar keine Zeit hatte.
Ja, eine Familie aus Jena, die ein paar Tage im Ruhrgebiet auf den Spuren des Bergbaus unterwegs ist. Klar waren sie schon auf der Zeche Zollverein, am Weltkulturerbe kommt niemand vorbei. Im Bergbaumuseum Bochum waren sie natürlich auch. Es freut mich sehr, dass sie aber auch die kleineren Museen und Sammlungen besuchen, wie uns in Rotthausen zum Beispiel.
Ich habe 1953 nach einem Realschulabschluss eine Lehre zum Schlosser auf der Zeche Zollverein begonnen. Die Bergbauschule kam erst später.
Als ich 1957 unter Tage war, da gab es tatsächlich noch ein Grubenpferd. Wie lange es dort unten noch war, das weiß ich nicht so ganz genau. Ich weiß aber noch, dass es sein Gnadenbrot über Tage bekommen hat.
Ja, nach dem ersten Weltkrieg werden unter Tage immer weniger Grubenpferde eingesetzt. Als Kohlenschlepper, Materialtransporter oder Fördermaschine hatten die Kumpel auf vier Beinen dann bald ausgedient. Aber in der 1920er Jahren sollen noch um die 6.000 Pferde unter Tage gewesen sein. Einer der größten Pferdeverleiher des Ruhrgebiets, die Firma Bischoff aus Gelsenkirchen, sattelte dann auch mehr und mehr um.
Wir haben in unserer Sammlung auch einen Ordner zum Thema Grubenpferde. Wer sich dafür interessiert, kann da gerne mal reinblättern. Auch im Bergbaumuseum Bochum gibt es einen Bereich, der sich mit der Ära der Grubenpferde beschäftigt.
Ja, aber es ist schwierig Material zu finden. Was ich zum Beispiel im Staatsarchiv Münster gefunden habe, das hat Hildegard Schneiders für eine Publikation aus der Reihe "Gelsenkirchen in alter und neuer Zeit" nutzen können.
Wie so vieles hat es durch Zufall den Weg in unsere Sammlung gefunden. Irgendwann mal kam jemand, hatte es unter dem Arm und fragte, ob wir es gebrauchen können. Da haben wir natürlich zugegriffen. Es gibt einen Überblick über die Bereiche, in denen Bischoff aktiv war. Vom edlen Rennpferd, über Pferde für Postkutschen und eben auch Grubenpferde reichte das Spektrum.
Gerne, dafür gibt es uns ja. Jetzt muss ich der Familie aber unbedingt noch die Dahlbuschbombe zeigen. Ist ja schließlich eines der wichtigsten Stücke unserer Sammlung.