Eine Ausstellung über Geschichte und Aktualität der Klezmermusik und zugleich eine Ausstellung über Musik als kulturelle Ausdrucksform im Wandel der Zeit.
Seit ihrer Erstpräsentation 2003 im Kulturraum „die flora“ wurde die Ausstellung inzwischen an mehr als 30 Orten in Deutschland gezeigt. Die Präsentationsanlässe und die Präsentationsorte – unterschiedliche Kulturorte, Museen, Schulen, Kirchen, heute noch aktive oder zu Kulturzentren umgewandelte Synagogen – sind sehr vielfältig. Darunter sind z. B. ehemals bedeutende Zentren jüdischer Kultur wie Mainz oder Worms oder Orte wie Weimar, wo deutscher Geist und deutscher Ungeist untrennbar mit einander verbunden sind. Leihnehmer sind Kultureinrichtungen, Stadtbibliotheken, örtliche Kultur- und Geschichts-Initiativen, ebenso wie jüdische Gemeinden. 2010 nahm der Zentralrat der Juden in Deutschland die Ausstellung in sein Kulturprogramm auf. Die Erstpräsentation und die ersten Jahre der Wanderschaft wurden von der Bundeszentrale für politische Bildung maßgeblich unterstützt.
Die Ausstellung wurde 2003 im Rahmen der Veranstaltungsreihe „klezmer.welten – mehr als Musik“ (Referat Kultur der Stadt Gelsenkirchen) erstellt. Sie vermittelt historische und aktuelle Informationen in Bild, Text und Ton und präsentiert anschaulich die weltweite Diskussion zum Thema. Der Blick über den Zaun zum schillernden Feld der Weltmusik ist dabei ein wichtiger Aspekt ebenso wie die Frage nach der besonderen Bedeutung dieser Musik im jüdischen Selbstverständnis und im deutsch-jüdischen Verhältnis. So stößt die Ausstellung nicht nur musiksoziologische Überlegungen über traditionelle Musik, Identität und „Weltmusik” an, sondern regt zur Diskussion über Migrationsprozesse im historisch-kulturellen Kontext an und leistet einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit der deutsch-jüdischen Geschichte.
Zahlreiche private Foto- und Textdokumente bereichern die Ausstellung sowie Materialien aus mehr als 30 historischen Archiven, zusammen anschaulich präsentiert auf 38 großformatigen Text-Bild-Tafeln. Zum Schmökern laden Materialmappen mit weiterführenden Hintergrundinformationen ein: Literarische Schilderungen, Konzertbesprechungen, Interviews, Einblicke in die Klezmerforschung und anderes mehr. Ein besonderer Pluspunkt ist die eigens für die Ausstellung produzierte CD mit historischen und aktuellen Musikzitaten, die die Besucherinnen und Besucher individuell über mobile MiniDisc-Geräte und Kopfhörer durch die Ausstellung begleitet.
Stadt Gelsenkirchen (Hg.): „Klezmer – hejmisch und hip“, Musik als kulturelle Ausdrucksform im Wandel der Zeit. Red.: Wiltrud Apfeld in Zusammenarbeit mit Dr. Volker Bandelow und Michael Moos; 108 Seiten, zahlreiche, z. T. farbige Abbildungen, drahtgeheftet, mit Audio-CD, Essen: Klartext-Verlag 2004
Inhalt: Die kompletten Ausstellungstafeln (Autoren: Dr. Aaron Eckstaedt, Dr. Volker Bandelow, Susi Hudak-Lazic, Shoshana Liessmann, Andreas Schmitges) in verkleinertem Maßstab, die Begleit-CD zur Ausstellung mit ca. 50 kommentierten Musikbeispielen in Zitatform, Aufsätzen von Prof. Dr. Max-Peter Baumann, Wolf Kampmann, Judith Kessler und Thomas Reck sowie zur Ausstellungskonzeption von Wiltrud Apfeld, Fotos zu den klezmerwelten von Christoph Giese, Bibliografie
Es sind nur noch Restexemplare im Kulturraum „die flora“ zu erwerben (8,00 €)