Eine Ausstellung über - Märchentöchter & Berufsrevolutionäre - Kinderbücher & Arbeiterliteratur - Deutschland, die Schweiz & das Ruhrgebiet - Heimat & Exil - Geschichte & Literatur - über die Bedeutung von Freiheit & Verantwortung in der Gesellschaft.
Das Schriftstellerehepaar Lisa Tetzner (1894-1963) und Kurt Kläber (1897-1959, Pseud. Kurt Held) ist bis heute mit seinen sozialkritischen Kinder- und Jugendbüchern - darunter am bekanntesten „Die rote Zora“ - auf dem Literaturmarkt vertreten. Aktivitäten im Umkreis der Wandervogelbewegung, längere Aufenthalte Anfang der 1920er Jahre im Ruhrgebiet, zahlreiche Kontakte zur linken Arbeiterliteraturszene und politische (Kultur-)Arbeit in Berlin schlugen sich in ihren Werken („Barrikaden an der Ruhr“, 1925; „Hans Urian“ 1931) nieder. Das 1933 zur Emigration gezwungene Paar ließ sich endgültig in Carona (Schweiz) nieder und setzte sich schon in den 1940er Jahren in seinen Jugendbüchern kritisch mit dem Nationalsozialismus auseinander.
Überraschende Funde über die Verbindung von Lisa Tetzner und Kurt Kläber ins Ruhrgebiet der 1920er Jahre bereichern die Ausstellung ebenso wie die vielen Vernetzungen der beiden in den geistesgeschichtlichen Kontext von Kaiserreich über Weimarer Republik, Nationalsozialismus bis in die 1950er Jahre. Die Protagonisten sozial und humanitär engagierter Literatur sind bis heute aktuell: Ihre Romane „Die Kinder aus Nr. 67“ (Lisa Tetzner, 1933-1949), „Die schwarzen Brüder“ (Lisa Tetzner und Kurt Kläber/Held, 1940/41) und „Die rote Zora“ (Kurt Kläber/Held, 1941) erfahren immer noch zahlreiche Neuauflagen, Hörbuchausgaben, Theater-, TV- und Filmadaptionen.
Anhand von Bild-Texttafeln, ausgewählten Originaldokumenten, Exponaten aus dem Nachlass, umfangreicher Literaturpräsentation sowie Originaltonaufnahmen werden die Lebenswege von Lisa Tetzner und Kurt Kläber aufgezeigt. Ein großer Teil des Materials stammt von der Großnichte Christiane Dornheim-Tetzner (Frankfurt/Main).
Ausstellungskuratorinnen
Dr. Cristina Rita Parau (Aachen), Wiltrud Apfeld (Gelsenkirchen, Kulturraum „die flora“)
Aktuelle Station:
Die Ausstellung ist jederzeit verfügbar.
Vergangene Stationen:
15.09. - 14.10.2016: Stiftung Demokratie Saarland - Politische Akademie, Europaallee 18, 66113 Saarbrücken
15.12.2013 - 18.06.2014: Stadtarchiv Bochum - Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte, Wittener Str. 47, 44777 Bochum
18.11.2012 - 27.01.2013: Städtisches Museum Zittau, Klosterstr. 3, 02763 Zittau
18.09. - 30.10.2012: Gelsenkirchen, Kulturraum „die flora“
Im Hörfunk am 02.07.2013:
„Lisa und die Schwarzen Brüder“ - Radiosendung von Monika Mengel, WDR 5 „Neugier genügt“, ca. 10:15 Uhr.